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Mitsos: Keine Verdopplung des Forschungshaushalts, aber "beträchtliche" Erhöhung

Der scheidende Generaldirektor der GD Forschung der Kommission Achilleas Mitsos äußerte sich optimistisch, dass eine Einigung über die Finanzielle Vorausschau der EU unter der derzeitigen britischen Ratspräsidentschaft erzielt werden kann. In seiner Abschlussrede zur Konfere...

Der scheidende Generaldirektor der GD Forschung der Kommission Achilleas Mitsos äußerte sich optimistisch, dass eine Einigung über die Finanzielle Vorausschau der EU unter der derzeitigen britischen Ratspräsidentschaft erzielt werden kann. In seiner Abschlussrede zur Konferenz "Communicating European Research" ("Europäische Forschung kommunizieren") am 15. November in Brüssel stellte Dr. Mitsos heraus, dass erstmals in der Geschichte der EU alle europäischen Institutionen - die Kommission, das Parlament und der Rat - ehrgeizig und optimistisch in Bezug auf die Zukunft der Forschung seien. "Es mag angesichts der derzeitigen Debatte um die Finanzielle Vorausschau nicht so aussehen, aber sie sind es." Dr. Mitsos bleibt jedoch hinsichtlich des endgültigen Ergebnisses der Haushaltsdebatte der EU realistisch. "Ich denke nicht, dass es zu einer Verdoppelung des Haushalts kommen wird, aber wir werden wesentlich mehr als in der Vergangenheit haben, was uns erlauben wird, viel mehr zu tun als in der Vergangenheit." Der Generaldirektor hob insbesondere die Einrichtung eines Europäischen Forschungsrats als eine wichtige Entwicklung bei der EU-Unterstützung für die Forschung hervor. Ein erhöhter Haushalt werde der EU außerdem ermöglichen, die Forschungsinfrastruktur in Europa stärker zu unterstützen, fügte er hinzu. Es ist jedoch der aktuelle Versuch, die Vorschriften bezüglich des Forschungsrahmenprogramms der EU zu vereinfachen, den Dr. Mitsos als "das komplexeste Abenteuer, das ich je unternommen habe", beschrieb. Dies sei entgegen der Meinung einiger Leute nicht darauf zurückzuführen, dass EU-Beamte es kompliziert mögen, sagte er, sondern darauf, dass das derzeitige System den Forschern nicht genügend "traue". "Wir brauchen besseres und mehr Vertrauen zwischen Forschern und EU-Beamten", so Dr. Mitsos. Ein Zuhörer fragte, ob die Forderung nach einer Verdoppelung des Haushalts angesichts des Ziels der EU von Lissabon, bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsraum der Welt zu werden, nicht als übervorsichtig angesehen werden könne. Dr. Mitsos argumentierte, dass das Ziel nicht darin bestehe, die Forschungsausgaben und -politik in Brüssel zu zentralisieren, und dass der Großteil der Forschung auf nationaler Ebene vom öffentlichen und Privatsektor finanziert werden müsse. "Sie mögen eine Verdoppelung des Haushalts als vorsichtig bezeichnen, aber dies ist für einige Mitgliedstaaten bereits zu viel", stellte er heraus. Ein anderer Delegierter stellte die Statistik der Kommission zur Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) am Sechsten Rahmenprogramm (RP6) in Frage. "Es ist seltsam, aber das RP6 kann tatsächlich sein 15-Prozent-Ziel für die Beteiligung von KMU erreichen - seltsam, weil ich zustimme, dass wir das Potenzial von KMU unter dem derzeitigen Programm nicht maximiert haben. Vielleicht war der größte Fehler des RP6, obwohl dies sicherlich keine Absicht war, die Vermittlung des Eindrucks, dass groß am besten ist", sagte Mitsos und bezog sich auf die Herausforderungen kleinerer Forschungsakteure, die sich an großen Exzellenznetzen und integrierten Projekten beteiligen möchten. Eine Vertreterin der Sozialwissenschaften im Publikum begrüßte zwar die geplante Einbeziehung der Sozial- und Geisteswissenschaften in das RP7, hatte jedoch Bedenken, dass der Haushalt für derartige Maßnahmen zu gering sei. Dr. Mitsos wies sie darauf hin, dass in dem Artikel zur Forschung in den EU-Verträgen festgelegt sei, dass alle Maßnahmen zur europäischen Wettbewerbsfähigkeit beitragen müssen. "Es ist fast 'illegal', auf EU-Ebene Geld für Sozial- und Geisteswissenschaften auszugeben [...]. Daher ist die Tatsache, dass wir dies unter dem RP7 vorantreiben, bereits eine Errungenschaft", sagte er. "Und bitte unterschätzen Sie nicht die angegebenen Zahlen - zum einen sind Forschungsmaßnahmen in diesem Bereich weniger kostspielig und außerdem schlagen wir tatsächlich die Schaffung des größten Programms für Sozial- und Geisteswissenschaften weltweit vor." Eine letzte Frage aus dem Publikum bezog sich auf die Priorität, die der internationalen Forschungszusammenarbeit der EU, insbesondere mit Entwicklungsländern, eingeräumt wird. Der üblicherweise pragmatische Dr. Mitsos entschuldigte sich für seine Schwärmerei und sagte: "Die Forschung ist insofern einzigartig, als sie der einzige Bereich ist, wo Zusammenarbeit und Wettbewerb gleichzeitig existieren. Wettbewerb in der Forschung führt nicht zur Spaltung, sondern zur Einigung", sagte er abschließend. Am 9. November wurde bekannt gegeben, dass Dr. Mitsos Ende 2005 als Generaldirektor der GD Forschung zurücktreten wird und die Funktion des "Beraters ohne Portfolio" für den Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik übernehmen wird.