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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Potocnik: Zur Erhaltung der Führungsposition Europas in globalen W&T-Initiativen mehr EU-Fördermittel erforderlich

Der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik hat darauf hingewiesen, dass Europa seine Führungsposition in globalen Wissenschafts- und Technologieinitiativen wie beispielsweise ITER nur dann verteidigen kann, wenn auf EU-Ebene ausreichend Mittel bereitgestell...

Der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik hat darauf hingewiesen, dass Europa seine Führungsposition in globalen Wissenschafts- und Technologieinitiativen wie beispielsweise ITER nur dann verteidigen kann, wenn auf EU-Ebene ausreichend Mittel bereitgestellt werden. Diese Mahnung äußerte der Kommissar am 16. November in seiner Rede an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ). Einige seiner Anmerkungen richteten sich dabei ganz deutlich an die nationalen Regierungen und die EU-Führungskräfte, die derzeit versuchen, eine Einigung über die Finanzielle Vorausschau zu erzielen. "Kein europäisches Land hat mit den USA oder den wichtigsten aufstrebenden Nationen wie China, Indien oder Brasilien vergleichbare Möglichkeiten", sagte Potocnik. "Nur ein vereintes Europa ist wettbewerbsfähig." Die zur Einführung wichtiger europäischer Forschungs- und Technologieinitiativen erforderliche kritische Masse und Koordination könne allerdings nur mit umfassenden EU-Fördermitteln gewährleistet werden. Dies sei der Hauptgrund für den Vorschlag der Kommission zur Verdoppelung des Forschungsbudgets, fügte er hinzu. Nach Meinung von Potocnik sind es diese großen Programme und Projekte, die es Europa ermöglichen, eine Führungsposition bei der Bewältigung von globalen Herausforderungen einzunehmen. Neben dem Projekt "internationaler thermonuklearer Versuchsreaktor (ITER)", bei dem es um das Problem der Deckung des weltweiten Energiebedarfs geht, sprach Potocnik auch globale Herausforderungen wie HIV/AIDS und die Gefahr einer Grippe-Pandemie als Bereiche an, in denen Europa durch sein vereintes Handeln eine Führungsrolle übernehmen konnte. "Diese drei Beispiele machen deutlich, dass der Europäische Forschungsraum eng mit globalen und nicht nur europäischen Herausforderungen verbunden ist [...]. Ein Hauptaspekt, der diesbezüglich nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist, dass eine europäische Integration nicht ohne eine kritische Masse an EU-Mitteln erreicht werden kann", betonte Potocnik. Er gesteht zwar ein, dass man anhand von einigen wenigen Beispielen nicht verallgemeinern sollte, doch er wies ferner darauf hin, dass die Notwendigkeit einer erhöhten Integration auch durch die Arbeit europäischer Technologie-Plattformen in den verschiedensten Bereichen, von Luft- und Raumfahrt bis Impfstoffe, hervorgehoben wurde. "Ich möchte es ganz deutlich sagen: Dies ist nicht nur die Meinung der Kommission. Dies ist die wohl überlegte Meinung der europäischen Industrie und von sonstigen Beteiligten", fügte er hinzu. Nicht die Kommission, sondern europäische Wissenschaftler hoben die Notwendigkeit eines neuen Programms zur Finanzierung exzellenter Grundlagenforschung auf europäischer Ebene hervor, was letztendlich zum Vorschlag der Einrichtung eines Europäischen Forschungsrats führte. Und auch die vorgeschlagene Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis (RSFF - Risk-Sharing Finance Facility) mit der Europäischen Investitionsbank ist keine von oben oktroyierte Initiative, sondern das Ergebnis umfangreicher Studien und Konsultationen mit Unternehmen. "Diese neuen Instrumente und das entsprechende erhöhte Budget für europäische Forschungsmaßnahmen sind keine wirklichkeitsfernen Ideen", sagte Potocnik abschließend. "Es handelt sich hierbei um Reaktionen auf einen enormen, von der europäischen Industrie selbst ausgesprochenen Bedarf. Wichtige Maßnahmen auf europäischer Ebene sind von entscheidender Bedeutung, wenn es uns ernst damit ist, den Europäischen Forschungsraum zu stärken und ein "Europa des Wissens" zu schaffen, das sehr eng mit der globalen Wissensgesellschaft verknüpft ist, in der wir und unsere Kinder leben möchten."