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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Aufbau einer neuen Generation von Forschungsinfrastrukturen für ein wettbewerbsfähiges Europa des Wissens

Am 6. Dezember erklärte der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik bei einer Konferenz in Nottingham, VK, dass der Zugang zu effektiven Forschungsinfrastrukturen in Europa ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit sowohl in der Grundlagenforschung a...

Am 6. Dezember erklärte der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik bei einer Konferenz in Nottingham, VK, dass der Zugang zu effektiven Forschungsinfrastrukturen in Europa ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit sowohl in der Grundlagenforschung als auch der angewandten Forschung sei. Potocnik setzte zunächst die Forschungsinfrastrukturen in den breiteren Kontext der "Lissabon-Strategie", die vor fünf Jahren ins Leben gerufen wurde, und der gleichzeitig gestarteten Bemühungen, einen Binnenmarkt für Forschung, den "Europäischen Forschungsraum", zu schaffen. Er nahm auch Bezug auf die Vereinbarung beim Europäischen Rat von Barcelona, die Forschungsausgaben bis 2010 auf drei Prozent des BIP zu steigern. Die bisher enttäuschenden Leistungen führten Anfang 2005 zu einer Neuorientierung der Strategie mit einem stärkeren Schwerpunkt auf Wachstum und Beschäftigung, Vereinfachung und nationaler Eigenverantwortung durch nationale Aktionspläne. Der Kommissar bemerkte, dass die wachsende Anerkennung von Innovation als wichtiger Motor für Wirtschaftswachstum, ihre Positionierung im Zentrum der überarbeiteten Lissabon-Strategie und die Vorschläge der Kommission für das RP7, die zu einer Verdopplung des Forschungshaushalts aufrufen, Forschung und Innovation in den Mittelpunkt der politischen Debatte gerückt hätten. Er wies darauf hin, dass die derzeitigen Aussichten bezüglich Investitionen und Leistungen in F&E in Europa noch viel zu wünschen übrig ließen: stagnierende Investitionen, rückläufige private Finanzierung von F&E und ein steigender Trend unter europäischen Unternehmen, F&E in Länder wie China oder Indien auszulagern, nicht nur wegen der geringen Arbeitskosten sondern auch wegen des fachlichen Umfelds, das diese Länder entwickeln. Potocnik bestand darauf, dass der Moment der Wahrheit gekommen sei und die Mitgliedstaaten nun die Möglichkeit hätten, die derzeitige Krise in eine Chance umzuwandeln. Er kritisierte, dass trotz der Erwähnung von Forschung und Innovation als Prioritäten in den nationalen Reformprogrammen zur Umsetzung der Lissabon-Strategie, es nicht genügend ermutigende Zeichen für wirkliches Engagement gäbe. Der Kommissar bezeichnete Forschungsinfrastrukturen als "Weg zur Schaffung von Wissen". Er sagte: "Angemessene Forschungsinfrastrukturen sind auch für die Förderung von Innovation entscheidend, da sie die notwendigen Bedingungen und die kritische Masse bieten, um Spitzenforschung durchzuführen. Dies sollte insbesondere in spezifische Anforderungen für den Aufbau neuer paneuropäischer Forschungsinfrastrukturen übersetzt werden, für ihre Integration auf europäischer Ebene, aber auch für die Bereitstellung eines besseren Zugangs für alle Wissenschaftler." Potocnik bemerkte, dass eine europäische Forschungsinfrastruktur-Politik dem Europäischen Forschungsraum den dringend notwendigen Mehrwert verschaffe, indem Talent gebündelt wird, Ressourcen optimal genutzt werden und eine strategische Vision für die europäische Forschung geschaffen wird. Er betonte, dass die Vorschläge für das RP7 die Unterstützung für die Nutzung, den Betrieb und die Integration bestehender Forschungsinfrastrukturen steigern und den Aufbau neuer Forschungsinfrastrukturen stärken sollen, um so die nationalen Anstrengungen zur Bereitstellung aller erforderlichen Einrichtungen auf dem neuesten Stand der Technik zu ergänzen und zu verbessern. "Die Finanzierung des Aufbaus neuer Infrastrukturen beeinflusst die Richtung der Forschung für viele Jahre. Daher ist es entscheidend, die Prioritäten genau zu definieren und einen klaren Priorisierungsprozess festzulegen, der die Finanzierung der wichtigsten Projekte in Europa in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren ermöglicht", erklärte der Kommissar. Die strategische Vision, auf der diese Entscheidungen aufbauen sollten, wird von der Arbeit des ESFRI geleitet, das im April 2002 gegründet wurde, um einen kohärenten Ansatz für politische Entscheidungen zu Forschungsinfrastrukturen in Europa zu unterstützen. Potocnik brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, dass die europäische Roadmap der europäischen Forschungsgemeinschaft sehr helfen werde, sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Sie erleichtere die Konzentration der Anstrengungen auf gemeinsam vereinbarte Ziele zur Entwicklung der nächsten Generation paneuropäischer Forschungsinfrastrukturen. Der Kommissar schloss mit einem Aufruf an die politischen Führungskräfte, in dieser Zeit der wichtigen Entscheidungen für die Zukunft der EU den Aufbau einer Wissensgesellschaft, mit der Forschung als Kern des Prozesses, zu unterstützen, und zwar als den besten, wenn nicht sogar den einzigen Weg, um das europäische Gesellschaftsmodell zu erhalten, ohne Kompromisse bezüglich Wirtschaftswachstum, sozialem Zusammenhalt und Umweltschutz eingehen zu müssen.