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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Expertenmeinung zur Integration sozioökonomischer Forschung in Rahmenprogramme

Es sei zwar ein gewisser Erfolg bei der Integration sozioökonomischer Forschung in das Sechste Rahmenprogramm (RP6) zu verzeichnen, aber dennoch müsse die Gesamtanstrengung aufrechterhalten und verstärkt werden. Dieser Ansicht ist Manfred Horvat, Professor für europäische und ...

Es sei zwar ein gewisser Erfolg bei der Integration sozioökonomischer Forschung in das Sechste Rahmenprogramm (RP6) zu verzeichnen, aber dennoch müsse die Gesamtanstrengung aufrechterhalten und verstärkt werden. Dieser Ansicht ist Manfred Horvat, Professor für europäische und internationale Forschungszusammenarbeit an der Technischen Universität in Wien und Verfasser eines Halbzeitberichts für die Kommission zu den sozioökonomischen Dimensionen des RP6. In einem Gespräch mit CORDIS-Nachrichten am 12. Dezember nach seiner Rede im Rahmen der Konferenz der Kommission zu den Sozial- und Geisteswissenschaften in Europa sagte Professor Horvat, es gebe jetzt ein verstärktes Bewusstsein für sozioökonomische Fragen in den anderen Themenbereichen des RP6, insbesondere in Bezug auf Vorausschauen. "Aber das allgemeine Umfeld [im RP6] ist nicht wirklich förderlich für die Integration sozioökonomischer Forschung. Hinweise auf sozioökonomische Perspektiven sind häufig symbolisch oder vage, und das Ergebnis ist ein ziemlich verschwommenes Konzept eines 'übergreifenden Themas' ohne ein klares zugrunde liegendes Konzept", sagte er. In seinem Bericht weist Professor Horvat darauf hin, dass dies der Grund dafür sei, warum viele Forscher und Projektmitarbeiter der Kommission sozioökonomische Aktivitäten immer noch als eine Last ansehen. Auf die Frage, warum es seiner Meinung nach notwendig sei, eine sozioökonomische Dimension in die gesamte EU-Forschung einzubeziehen, weist Professor Horvat auf den wichtigen Beitrag der Rahmenprogramme zur Strategie von Lissabon hin. "Im Rahmen der Strategie werden beträchtliche sozioökonomische Auswirkungen erwartet, die sich aus der Forschung und technologischen Entwicklung [FTE] der EU ergeben, aber in den Rahmenprogrammen selbst werden die sozioökonomischen Elemente kaum erwähnt, sodass eine Lücke besteht." Laut den Schlussfolgerungen von Professor Horvat in seinem Bericht fehlen unter anderem ein multidimensionales Konzept für FTE, das sozial-, wirtschafts- und geisteswissenschaftliche Elemente in die Natur- und Ingenieurwissenschaften integriert, eine Erläuterung in der Dokumentation des Rahmenprogramms, die das Konzept und die Kriterien der sozioökonomischen Dimensionen herausstellt, und die Einbeziehung sozioökonomischer Perspektiven in die Bildung und das lebenslange Lernen aller Forscher. Auf die Frage, ob die Vorschläge der Kommission für das Siebte Rahmenprogramm (RP7) seine Bedenken ausreichend berücksichtigen, führt Professor Horvat an, dass das zugrunde liegende Konzept sozioökonomischer Elemente in dem Programm immer noch zu vage sei. "Aber das Wichtigste ist jetzt die Einbeziehung von Experten aus den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in den Prozess der Festlegung der Arbeitsprogramme und Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen. [Das sozio-ökonomische Element] darf nicht nur eine Ergänzung sein - es richtig zu machen ist für jedermann - Natur- und Sozialwissenschafter gleichermaßen - eine Herauforderung." Mit Blick auf den künftigen EU-Ratsvorsitz seines Landes hofft Professor Horvat, dass die Themen, die er in seinem Bericht angesprochen hat, angegangen werden. "Österreich hat die Integration der Sozialwissenschaften in die FTE immer sehr unterstützt. Wir haben eng mit den nordischen Ländern und den Niederlanden zusammengearbeitet, um die Sozialwissenschaften auf die Agenda zu bekommen", sagte er abschließend.