Und Einstein hatte Recht
Die berühmteste Gleichung der Wissenschaft, E=mc2, scheint im Großen und Ganzen korrekt zu sein. Zu dieser Erkenntnis ist man jetzt gelangt, mehr als ein Jahrhundert nachdem Einstein im Jahr 1905 seine Relativitätstheorie veröffentlicht hat. Forscher des Laue-Langevin-Instituts (ILL) haben durch Experimente, die gemeinsam mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) durchgeführt wurden, herausgefunden, dass E=mc2 auf 0,00004 Prozent genau ist. Die Prüfung der Theorie basiert auf dem, was passiert, wenn einem Atomkern ein Neutron zugeführt wird, woraus ein Isotop mit einer Masse von +1 im Vergleich zum ursprünglichen Atom entsteht. Das so entstehende Isotop sollte jedoch etwas weniger Masse als der ursprüngliche Kern und das Neutron vor ihrer Verschmelzung haben. Der Massenunterschied wird als Gammastrahlen (Energie) abgegeben. Die Experimente wurden gleichzeitig auf beiden Seiten des Atlantiks durchgeführt. Am MIT wurden die Massenunterschiede von Isotopen von Silizium (Masse von 28 bzw. 29) und Schwefel (Masse von 32 bzw. 33) mit hoher Genauigkeit gemessen. In Europa hat in der Zwischenzeit eine internationale Gruppe des ILL und des französischen nationalen Technologieinstituts die von den Gammastrahlen abgegebene Energie gemessen, sowohl bei Silizium als auch bei Schwefel, wenn zusätzliche Neutronen eingefangen wurden. Die Zusammenarbeit des ILL-Reaktors mit dem Gammastrahlen-Interferometer mit der weltweit höchsten Auflösung - GAMS4 - bedeutete, dass die Gammastrahlung bis auf fast vier 0,00004 Prozent genau gemessen werden konnte. Der Rest war einfache Mathematik: Man vergleiche die Werte, die beiderseits des Atlantiks ermittelt wurden, bestimme den Massenunterschied und erhalte so die freigesetzte Energie. Also hatte Einstein Recht. Seine Theorie wurde jetzt mit einer 55-mal höheren Genauigkeit verifiziert als bei vorherigen Messungen. Die Ergebnisse sind wichtig, da eine bedeutende Abweichung ernste Auswirkungen auf die Physik hätte und die Art und Weise, wie wir die Welt interpretieren, beeinflussen würde. Gott sei Dank - die Welt scheint genau so zu sein, wie Einstein sie vor 100 Jahren beschrieben hat.
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Frankreich, Vereinigte Staaten