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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Tschechische Akademie schlägt neue Struktur für Europäischen Forschungsrat vor

In drei getrennten Positionspapieren zum vorgeschlagenen Europäischen Forschungsrat, zur Vereinfachung und zur Investition in Wissen legt die Tschechische Akademie der Wissenschaften ihre Vision der europäischen Forschungslandschaft nach 2007 dar. Die Akademie bezieht sich z...

In drei getrennten Positionspapieren zum vorgeschlagenen Europäischen Forschungsrat, zur Vereinfachung und zur Investition in Wissen legt die Tschechische Akademie der Wissenschaften ihre Vision der europäischen Forschungslandschaft nach 2007 dar. Die Akademie bezieht sich zunächst auf den Europäischen Forschungsrat, den sie für eine sinnvolle Einrichtung hält. Sie hat allerdings einige Änderungsvorschläge für die von der Kommission vorgeschlagene Struktur des Europäischen Forschungsrats. Der Kommission zufolge sollte sich der Europäische Forschungsrat aus einem (bereits eingerichteten) wissenschaftlichen Rat und einer Exekutivagentur zusammensetzen, wobei die Kommission eine Aufsichts- und Kommunikationsrolle zwischen beiden Einrichtungen übernehmen würde. Die Tschechische Akademie befürwortet hingegen eine Struktur mit einem Verwaltungsrat, der gegenüber einem Überwachungsausschuss verantwortlich ist, wie sie auch von anderen Organisationen, darunter der Europäische Forschungsbeirat (EURAB) und EUROHORCS, vorgeschlagen wurde. Im Rahmen des Vorschlags der Kommission wäre es aufgrund von Vorschriften zur Beschränkung der Autonomie eines Verwaltungsrates nicht möglich, dass dem wissenschaftlichen Rat mehr Einfluss auf die Exekutivagentur eingeräumt würde, selbst wenn die Kommission dies wollte, so die Stellungnahme der Tschechischen Akademie. Stattdessen schlägt die Akademie vor, den Europäischen Forschungsrat unter Artikel 171 des EG-Vertrags einzurichten, wie von der Europaabgeordneten Pia Locatelli 2005 vorgeschlagen. Die Tschechische Akademie wünscht sich darüber hinaus flexiblere Finanzierungsinstrumente des Europäischen Forschungsrats. In dem Positionspapier wird die Tatsache begrüßt, dass die Förderung durch den Europäischen Forschungsrat nach seiner Einrichtung ausschließlich auf der Grundlage von wissenschaftlicher Spitzenleistung erfolgen wird. Allerdings werden die Entwicklung von weiteren Instrumenten zu einem späteren Zeitpunkt sowie die Freiheit, die solch eine Flexibilität ermöglicht, gefordert. In Bezug auf die Vereinfachung fordert die Tschechische Akademie ein rationalisiertes Verfahren zur Vorschlagseinreichung, einschließlich einer "vorgelagerten Überprüfung" jeder Vorschlagseinreichung und der Ausweitung des zweistufigen Einreichungsverfahrens. In dem Positionspapier werden allerdings auch Bedenken laut, dass die von der Kommission vorgeschlagenen vereinfachten Formen der Bezuschussung keine ausreichenden Mittel für einige Projekte bereitstellen werden, insbesondere in der Tschechischen Republik, wo die für wissenschaftliche Erzeugnisse gezahlte Mehrwertsteuer (MwSt.) nicht erstattet wird. Das dritte Positionspapier der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, das vom CORDIS-Dienst "Towards FP7" ("Auf dem Weg zum RP7") veröffentlicht wurde, reagiert auf ein Dokument der "All European Academies (ALLEA)" zur Investition in Wissen in Europa. In dem Positionspapier werden viele von ALLEA vorgelegte Punkte begrüßt, einschließlich Unterstützung der interdisziplinären Forschung und umfangreicher Infrastrukturen, Festlegung eines Termins für die Entschließung der Europäischen Gemeinschaft zu Patentaspekten und spezifischere Definitionen für "Integrierte Projekte" und "Exzellenznetze". Darüber hinaus fordert die Tschechische Akademie eine verstärkte internationale Zusammenarbeit im Forschungsbereich, und zwar durch die Vereinfachung der Gesetzgebung und die Beseitigung der Hindernisse für die Mobilität der Wissenschaftler aus Drittländern. Darüber hinaus sollte das Marie-Curie-Programm für Forschermobilität auf Bewerber aus Drittländern ausgeweitet werden, heißt es in dem Positionspapier. Abschließend wird zu mehr Synergie zwischen Wettbewerbsfähigkeits- und Konvergenzmaßnahmen aufgerufen. Beispielsweise würde die Tschechische Akademie die Nutzung der Strukturfonds in Verbindung mit dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) begrüßen.