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Immersive Cabin

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Studie beleuchtet die Auswirkungen von VR und AR an Bord von Flugzeugen

Um zusätzliche Einnahmen zu generieren und die Zufriedenheit der Passagiere zu steigern, planen Fluggesellschaften, Erlebnisse in den Bereichen Erweiterte Realität (Augmented Reality – AR) und Virtuelle Realität (Virtual Reality – VR) anzubieten. Im Rahmen einer EU-Initiative wurden die Herausforderungen erforscht, die sich durch immersive Erlebnisse hoch am Himmel ergeben.

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Immersive Technologien sorgen für Unterhaltung und Entspannung, sie bieten neue Möglichkeiten, Produkte während des Flugs zu bewerben und zu verkaufen, und sie können dazu beitragen, dass Passagiere weniger Stress mit kurzen Umsteigezeiten erleiden. Kommunikations- und Sicherheitshindernisse für VR- und AR-Komfort beseitigen Vor der erfolgreichen Einführung immersiver Technologien gilt es, mehrere Hürden zu überwinden. Die Kommunikation mit den Flugbegleitern kann beeinträchtigt werden, was sich unter Umständen auf die Dienstleistungseffizienz und die Sicherheit der Passagiere auswirken kann. Selbst am Boden können AR und VR Unannehmlichkeiten zur Folge haben. Dieser Effekt kann sich während des Fluges verschlechtern. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts IMCA „wurde ein immersives Erlebnis entwickelt und ausgewertet, indem menschliche Faktoren wie Gesundheit und Wohlergehen, Sicherheit, Flugzeugintegration sowie kommerzielle und rechtliche Aspekte berücksichtigt wurden, um diese Probleme anzugehen“, sagt Projektkoordinator Antoine de Reus. „Die Möglichkeiten, die VR und AR bieten, wie zum Beispiel die intuitive und schnelle Möglichkeit, Passagiere über ihre Flüge und Reiseziele zu informieren, sowie die neuen und verbesserten Möglichkeiten, Passagiere während des Fliegens zu unterhalten, sind völlig neu“, ergänzt er. Fluggesellschaften beginnen mit ersten Experimenten mit immersiven Technologien. Das Projekt begann mit der Auswertung des Potentials der Nutzung unterschiedlicher Technologien für VR- und AR-Anwendungen während des Fluges. Das Team wählte drei solcher derzeit verfügbaren Geräte. Um die Ziele des Projekts zu erreichen, wurde im Rahmen von IMCA eine Methodik zur Identifikation und Bewertung potentieller Probleme aufgrund des Faktors Mensch entwickelt, die immersive Erlebnisse und Bedenken bezüglich der Kabinensicherheit umfasst. Sie bietet praktische Unterstützung durch die Bereitstellung einer Checkliste zur Ermittlung potentieller Probleme und eines Überblicks über die Werkzeuge und Methoden zur Bewertung des Passagierstatus. Letzteres hilft bei der Auswahl der richtigen Messwerkzeuge für die Beantwortung der Auswertungsfragen. Schließlich testeten die Projektpartner die Methodik, indem sie untersuchten, welche Auswirkungen sich aufgrund der Nutzung von VR-Headsets durch Passagiere auf die Sicherheit, den Bordservice, das Erlebnis und den Komfort ergaben. Das Experiment fand in einem bewegungsbasierten Kabinensimulator mit 40 Freiwilligen und Kabinenpersonal statt. Es wurden unterschiedliche Flugszenarien simuliert – von einem ruhigen Flug bis hin zu einem Flug mit schnellem Druckabfall. Diese Art eines empirischen Tests ist einzigartig und wurde weltweit zum ersten Mal durchgeführt. Die erfassten Daten konnten wirklich dazu beitragen, Einblicke in die Auswirkungen der Nutzung von VR an Bord eines Flugzeugs zu gewinnen. Wird der Service an Bord von Flugzeugen unter Nutzung von VR und AR seine Versprechen halten können? Die Ergebnisse zeigen, dass VR den Passagieren sehr wohl Mehrwert bietet, sich aber auch auf die Kommunikation mit dem Kabinenpersonal auswirkt und eventuell auch Auswirkungen auf die Sicherheit an Bord zur Folge haben kann. De Reus betont: „Bei der Entwicklung von VR-Apps ist es wichtig, diese Punkte zu berücksichtigen. Es muss beachtet werden, dass ein VR-Headset sehr wohl informativ und entspannend sein kann, aber dass es auf keinen Fall zu Lasten der Interaktion mit dem Kabinenpersonal und der Sicherheit gehen darf. „Es wird noch Jahre dauern, bis VR und AR als etabliert angenommen werden. Die verantwortungsvolle Einführung dieser Techniken in Flugzeugkabinen an sich geht über den Stand der Technik hinaus“, schließt de Reus. „IMCA hat sowohl die wahren Vorteile der Nutzung von VR und AR an Bord von Flugzeugen als auch die Probleme aufgezeigt, die mit Bezug auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Passagiere, die Flugsicherheit, rechtliche Probleme und kultureller Etikette sowie Flugzeugsystemarchitektur und Integration noch überwunden werden müssen.“

Schlüsselbegriffe

IMCA, VR, Passagier, AR, immersive Technologien, Fluggesellschaften, VR-Headset, Flugzeugkabine, Flugsicherheit und Sicherheit

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