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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Erste Phase des Fusionsreaktors abgeschlossen

Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) hat die Plasmakammer, die erste Komponente des Fusionsreaktors Wendelstein 7-X, erhalten. Das 35 Tonnen schwere Gefäß wurde aus Hunderten von Einzelteilen in 20 Sektoren zusammengefügt. Die gesamte Anlage wird voraussichtlich in s...

Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) hat die Plasmakammer, die erste Komponente des Fusionsreaktors Wendelstein 7-X, erhalten. Das 35 Tonnen schwere Gefäß wurde aus Hunderten von Einzelteilen in 20 Sektoren zusammengefügt. Die gesamte Anlage wird voraussichtlich in sechs Jahren fertig gestellt sein. Fusion kann potenziell saubere und quasi unbeschränkt Energie liefern. Das Problem dabei ist die erforderliche Temperatur: 100 Millionen °C. Es gibt derzeit keinen Werkstoff, der diese Hitze aushalten kann. Deshalb muss die Fusionsreaktion in Magnetfeldern eingeschlossen werden. Um die Wahrscheinlichkeit der Fusionsreaktion zu optimieren, hat die Plasmakammer eine ungewöhnlich asymmetrische Form, die höchste Maßhaltigkeitsansprüche an die Produktion stellte. "Die asymmetrische Gestalt gepaart mit der verlangten hohen Genauigkeit machte all dies", so der für das Plasmagefäß verantwortliche IPP-Ingenieur Bernd Hein, "zu einem Behälterbau am Rand des technisch Möglichen". Die zu verbindenden Bauteile wurden in genau definierter Position in zwei Millimeter Abstand voneinander fixiert. Der Zwischenraum wurde durch mehrere per Hand angeschweißte Lagen von Draht geschlossen, dann wurde die Versiegelung mit Laser auf Passgenauigkeit geprüft. Insgesamt wurden dabei 1.600 Meter Schweißdraht verbraucht. Im fertigen Experiment wird das Plasmagefäß im Inneren eines Kranzes aus 70 supraleitenden Magnetspulen liegen. Sie erzeugen den magnetischen Käfig, der das Plasma vor den Innenwänden des Plasmagefäßes in Schwebe hält. Käme das Plasma in Berührung mit den Gefäßwänden, würden diese sofort verdunsten. Eine Superisolation umschließt den luftleeren Raum zwischen Plasma- und Außengefäß und trennt die mit flüssigem Helium auf Supraleitungstemperatur abgekühlten Magnetspulen von ihrer warmen Umgebung. Das Projekt wird unter Euratom durch das Sechste Rahmenprogramm (RP6) gefördert.

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