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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Netzwerk will Vorteile und Risiken der Genetik in der öffentlichen Gesundheit ausbalancieren

In einem neuen, von der EU geförderten Netzwerkprojekt möchten Experten und Vertreter des öffentlichen Gesundheitswesens aus der ganzen EU, den Beitrittsländern und den Ländern der Europäischen Freihandelsgemeinschaft (EFTA) sicherstellen, dass die Fortschritte in der Genetik ...

In einem neuen, von der EU geförderten Netzwerkprojekt möchten Experten und Vertreter des öffentlichen Gesundheitswesens aus der ganzen EU, den Beitrittsländern und den Ländern der Europäischen Freihandelsgemeinschaft (EFTA) sicherstellen, dass die Fortschritte in der Genetik von den öffentlichen Gesundheitssystemen genutzt werden, ohne die Rechte des Einzelnen zu gefährden. Das Public Health Genomics European Network (PHGEN) wurde im Januar eingerichtet und ist zunächst bis Dezember 2008 befristet. Seine Mitglieder sprechen Politikempfehlungen aus, wie die neuesten Entwicklungen in der Genetik, zum Beispiel das Humangenomprojekt, genutzt werden und dabei Probleme wie die genetische Ungleichheit in der Gesellschaft vermieden werden können. In der Vergangenheit hat sich öffentliche Gesundheit in erster Linie mit Umweltauswirkungen auf Gesundheit und Krankheit befasst. Heute ist jedoch die Ansicht weit verbreitet, dass sich künftige Gesundheitsinitiativen und -strategien zur Krankheitsprävention gezielt an Risikoindividuen oder -untergruppen der Bevölkerung auf der Basis des jeweiligen genetischen Profils wenden müssen. So wird befürchtet, dass genetische Informationen zu genetischen Ungleichheiten in der Gesellschaft führen können, wenn zum Beispiel Personen mit einem höheren Risiko für bestimmte Krankheiten diskriminiert werden oder Wohlhabendere überproportional von den Möglichkeiten genetischer Therapien profitieren. PHGEN wird als politische Denkfabrik fungieren und gleichzeitig kritisch die Integration der Genetik in die öffentliche Gesundheit begleiten, so die Projektpartner. "Das nächste Jahrzehnt bietet die Möglichkeit, eine Infrastruktur zu errichten, sowohl in Europa als auch global, damit wir die wissenschaftlichen Genomikfortschritte in evidenzbasierte politische Maßnahmen und Interventionen umsetzen können, die die Gesundheit der Bevölkerung verbessern", heißt es auf ihrer Website. Experten für europäisches Recht werden sich an den Aktivitäten des Netzwerks beteiligen, um Unterschiede und Barrieren in den Rechtssystemen der verschiedenen Länder zu identifizieren und zu einem "grenzüberschreitenden Markt" in dem Bereich beizutragen. Vertreter von anderen europäischen Netzwerken und internationalen Gesundheitsorganisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werden ebenfalls zur Teilnahme eingeladen. Gefördert wird PHGEN von der GD Gesundheit und Verbraucherschutz der Kommission.