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UnderWater Information Technology (UWIT)

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Ein Unterwasser-Tabletcomputer mit voll funktionalem Touchscreen bringt Tauchern die neueste IT

Die Navigation unter Wasser hat sich schon immer komplex gestaltet, da die Sichtweite selbst bei klarstem Wasser auf wenige Meter begrenzt sein kann. Mit den Produkten, die im Rahmen des Projekts UWIT entwickelt wurden, können Taucher ihren genauen Standort auf einer Karte sehen, Positionen von Objekten markieren und sich selbst an voreingestellten Standorten orientieren.

Das Team hat einen Unterwasser-Tabletcomputer namens Alltab mit voll funktionalem Touchscreen sowie eine Unterwasser-Navigationslösung bestehend aus GPS-Empfänger und proprietärer Navigationssoftware geschaffen. „Diese Merkmale sind bislang kaum möglich gewesen, da vorherige Geräte ungelenk und ungenau waren, mehr als das Zehnfache als die von uns entwickelten Tools kosteten“, sagt Projektkoordinator Jouni Leinikki. Er erklärt: „Das GPS befindet sich in einer Oberflächenboje, die über ein Kabel an Alltab gekoppelt ist, und nutzt die Navigationssoftware, die speziell auf die Verwendung durch Taucher ausgelegt ist.“ Die entwickelte Software kann die Standortinformationen von Alltab entweder durch GPS oder durch Koppelnavigation über Zeitzählung und Kompassrichtung verwenden. Die in Kooperation mit militärischen und polizeilichen Spezialkräften aus unterschiedlichen Ländern erstellte Software umfasst zudem Offline-Karten. Eine der größten technischen Herausforderungen, denen das Projekt gegenüberstand, war die Touchscreen-Schnittstelle: im Rahmen des Projekts wurde festgestellt, dass unter Wasser eine Betätigung durch Drücken effektiver wäre als durch Berühren. Eine weitere Herausforderung bestand darin, die richtigen Komponenten zu finden. „Alltab ist vollständig mit Flüssigkeit gefüllt und sie beherbergt einen kommerziellen, handelsüblichen Tabletcomputer. Modelle mit einem selbstleuchtenden OLED-Display haben sich als optimal für unsere Verwendung erwiesen“, erklärt Leinikki. Das Finden der richtigen Tabletcomputer war ein Versuch-und-Irrtum-Verfahren. „Ohne genau zu wissen, aus welchen Komponenten diese Tablets bestanden und wie sie in unserer Flüssigkeit funktionierten, waren lange Studien erforderlich, um die Zuverlässigkeit von Alltab sicherzustellen.“ Durch Verwendung der über das Projekt entwickelten Tools können Taucher erstmals unter Wasser eine Internetverbindung herstellen, die von der Kommunikation bis zum Anschauen von Filmen während langer und langweiliger Dekompressionsstopps alle wichtigen und weniger wichtigen Anwendungen abdeckt. Das Team entwickelte zudem eine Datenerhebungssoftware für wissenschaftliche Taucher und andere Personen, die bei ihrer Forschung oder Arbeit Mobilgeräte nützlich finden. „Wir haben eine IKT-Lösung für professionelle Taucher entwickelt, die von Wissenschaftlern, militärischen sowie Feuerwehr- und Rettungskräften bis hin zu Tauchlehrern reicht, die den Markt für Tauchausrüstung revolutionieren wird, und da das Tauchen effizienter wird, könnten die Kosten eines durchschnittlichen Tauchprojekts um mehr als 50 % sinken.“ Alltab kann tausende Seiten von Zeichnungen, Datenblättern und sonstigem wichtige Material speichern, sodass Unterwasser-Inspektionen einfacher durchgeführt werden können, da Taucher die betreffenden Dokumente mit sich führen können. Tauchlehrer können Unterrichtsmaterial und Unterrichtsvideos mit sich führen, ohne dass sie zwischen kurzen Unterrichtseinheiten auftauchen müssen. Die Vorteile wurde in zahlreichen Pilotprojekten erforscht, in denen die Tools von mehreren Gruppen auf der ganzen Welt getestet wurden. „Taucher von Spezialkräften in Deutschland, Finnland, Frankreich, Norwegen, Schweden, Kanada und den Vereinigten Staaten haben die Navigationslösungen getestet und uns wertvolle Ideen und Rückmeldungen gegeben. Meereswissenschaftler in Belgien, Finnland, Frankreich, Schweden, dem Vereinigtem Königreich, Hongkong und den Vereinigten Staaten haben unsere Lösung ebenfalls getestet.“ Alltab wurde zur Steuerung wissenschaftlicher Instrumente unter Wasser genutzt, darunter zum Beispiel CISME(öffnet in neuem Fenster), das Kosten und Platz spart und im Vergleich zu eingebauten Tasten- und Displaysteuerungen von Geräten zusätzliche Flexibilität ermöglicht. „Ich bin stolz darauf, eine solch hervorragende Produktlinie und eine Marke, VALTAMER, zu erschaffen, die bereits bei den Profis Wertschätzung findet, die diese Tools verwenden. Wir haben alle viele neue Dinge während des Projekts gelernt, auch dank des Business-Coachings, das mithilfe der Mittel des KMU-Instruments durchgeführt wurde“, sagt Leinikki. Er ergänzt, dass der nächste Schritt darin bestünde, neue Investoren zu gewinnen.

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