ESA baut zweiten CryoSat-Satelliten
Nach dem Absturz des ersten CryoSat-Satelliten kurz nach seinem Start im Oktober 2005, der auf einen Fehler in der Startsequenz der Rakete zurückzuführen war, haben die Mitgliedstaaten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) nun beschlossen, einen zweiten CryoSat-Satelliten zu bauen. CryoSat-2 wird dieselbe Mission verfolgen wie sein Vorgänger: Veränderungen der Dicke der polaren Eisdecken und des Treibeises sehr genau zu beobachten. Die Mission soll helfen, die Verbindung zwischen dem schmelzenden Polareis und dem Anstieg der Meeresspiegel sowie deren Auswirkungen auf den Klimawandel zu erklären. "Diese Entscheidung ist von größter Bedeutung, da die Wissenschaftsgemeinschaft in Europa und weltweit ungeduldig auf eine Fortsetzung der CryoSat-Mission wartet", sagte Volker Liebig, Direktor für die Erdbeobachtungsprogramme der ESA. Wir können nun mit den vorgeschalteten wissenschaftlichen Bewertungskampagnen zum Polar- und Treibeis fortfahren. Mit dem Beginn der Arbeiten an CryoSat-2 werden Ingenieure und Wissenschaftler die bestehenden technischen und industriellen Kompetenzen nutzen, die für das Orginal-CryoSat-Projekt entwickelt und verbessert wurden. Die terrestrischen Anlagen und Betriebseinrichtungen sind ebenfalls bereits vorhanden. Das Hauptinstrument von CryoSat-2, der SAR/Interferometric Radar Altimeter, wird über zwei Antennen verfügen. Beide werden Echosignale von der Erdoberfläche erfassen, und eine Antenne wird zusätzlich Radarsignale versenden. Der Original-CryoSat war der erste Satellit der Earth-Explorer-Spezialsatellitenreihe der ESA. Mit der Reihe soll ganz speziell auf spezifische Anforderungen der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft reagiert werden.