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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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STOA-Bericht fordert konkrete Schritte zur Optimierung der Forschungseffizienz

Ein Bericht, der im Auftrag der Dienststelle "Bewertung wissenschaftlicher und technischer Optionen" (Scientific Technology Options Assessment - STOA) des Europäischen Parlaments erstellt wurde, fordert konkrete Schritte zur Verbesserung der Effizienz öffentlich finanzierter F...

Ein Bericht, der im Auftrag der Dienststelle "Bewertung wissenschaftlicher und technischer Optionen" (Scientific Technology Options Assessment - STOA) des Europäischen Parlaments erstellt wurde, fordert konkrete Schritte zur Verbesserung der Effizienz öffentlich finanzierter Forschung. Ziel des von Walter Gränzer von der Technischen Universität München verfassten Berichts ist es, dem Parlament praktische Vorschläge zur Optimierung der Effizienz der experimentellen Forschung, des Betriebs der Forschungsinfrastruktur und der technischen Forschungsprozesse an die Hand zu geben. Dr. Gränzer vertritt die Ansicht, dass Forschungseinrichtungen in vielen Aspekten wie privatwirtschaftliche Unternehmen funktionieren und dass individuelle Forschungsprozesse vergleichbar sind mit den Schritten, die in der Privatwirtschaft Mehrwert schaffen. "Bestimmte Forschungsprozesse und die verwendete Infrastruktur", so der Bericht, "haben ein bedeutendes Potenzial für Effizienzoptimierung". Am Beispiel der Biotechnologie schlägt der Bericht mehrere Ansätze zur Steigerung der Effizienz vor. Zunächst verweist er auf eine in den USA entwickelte Datenbanksuchmaschine, die mehr als 50 Millionen mal pro Monat benutzt wird, und fordert die Einrichtung eines vergleichbaren Instruments in Europa. Der so genannte Scientific Methods Server (SMS) würde Forschungsmethodologien der Biotechnologie kostenlos online verfügbar machen und den Zeitaufwand für die Auswahl und Optimierung einer wissenschaftlichen Forschungsmethode erheblich reduzieren. "Der SMS präsentiert online die Forschungsmethoden eines Fachgebiets wie zum Beispiel der Biotechnologie in einer Art und Weise, dass sie von jedem Wissenschaftler auf diesem Gebiet einfach genutzt werden können", heißt es in dem Bericht. Zweitens, so konstatiert der Bericht, gebe es viele Forschungsprozesse, die von einer Automatisierung und von der Einführung standardisierter Verfahren, so genannten Standard Operating Procedures (SOP), profitieren würden: "Allein in der Proteinchemie gibt es zum Beispiel immer wiederkehrende grundlegende Prozesse wie die Proteinentfernung, -extraktion, -konzentration, -verwertung und den Prozess des sog. protein capture." Automatisierung ist offensichtlich eine strukturelle und intellektuelle Herausforderung, doch Dr. Gränzer weist darauf hin, dass sie letztendlich eine Zeit- und Kostenersparnis darstellt und die Qualität und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse verbessert. Allein in der Biotechnologie, so der Bericht, würde die Einführung des SMS und die Automatisierung eine Zeitersparnis von 25 Prozent bedeuten. Darüber werden 20 weitere "Effizienzinstrumente" vorgeschlagen, die "die Forschungsinfrastruktur in der europäischen Forschung an die Anforderungen des 21. Jahrhunderts anpassen" sollen. Der Bericht fordert das Parlament auf, zusätzlich zu den skizzierten Instrumenten drei weitere Maßnahmen zu ergreifen: Die Einrichtung eines Druck- oder Onlineforums für Forschungseffizienz, die Ernennung einer Expertengruppe für die Bewertung der Effizienz in öffentlich finanzierter Forschung sowie die Gründung einer "europäischen Innovationsscouting-Agentur", die nach vielversprechenden Innovationen sucht und deren kommerzielle Anwendung fördert. "Europa muss neue Methoden entwickeln, um die Forschungsleistung zu steigern", so der Bericht abschließend. "Man darf nicht erwarten, dass das freie Spiel der Kräfte auf dem Markt das Problem löst. Die Wettbewerbsfähigkeit, die Europa braucht, muss hart erarbeitet werden. Es ist gefährlich, darauf zu warten, dass Lösungen aus dem Nichts auftauchen."

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