CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

Neue Studie zur Untersuchung der gesundheitsschädlichen Wirkungen von Schwermetallen

Die Belastung durch giftige Metalle wird als wesentlicher Beitrag zum Niedergang des Römischen Reiches gesehen (Blei), und nervöse Störungen bei Hutmachern führten zu der Redewendung "so verrückt wie ein Hutmacher" (Quecksilber). Ein neues EU-Forschungsprojekt, das am 1. März ...

Die Belastung durch giftige Metalle wird als wesentlicher Beitrag zum Niedergang des Römischen Reiches gesehen (Blei), und nervöse Störungen bei Hutmachern führten zu der Redewendung "so verrückt wie ein Hutmacher" (Quecksilber). Ein neues EU-Forschungsprojekt, das am 1. März bei der Europäischen Umweltagentur (EUA) in Kopenhagen ins Leben gerufen wurde, hat zum Ziel, die langfristigen Folgen einer niedrigen Belastung durch giftige Metalle zu dokumentieren. Von bestimmten Metallen wissen wir, dass sie giftig sind. Im Film "Erin Brockovich" wird der Fall einer Stadt geschildert, die hohen Dosen an Chrom ausgesetzt war, und die erlittenen schädlichen Wirkungen werden beschrieben. Es gibt jedoch nur wenige Langzeitstudien über spezifische Auswirkungen von spezifischen Metallen. Das Projekt PHIME (public health aspects of long-term, low-level mixed element exposure in susceptible population strata) wird die Krankheitsumstände wie z. B. bei fötalen Hirnanomalien, Parkinson, kardiovaskulären Erkrankungen, Knochenkrankheiten und Diabetes in der ganzen Welt mit der Hilfe von 31 europäischen und internationalen Partnern verfolgen. Ziel des Projektes ist es herauszufinden, welche Belastung durch Schwermetalle welchen Krankheitsgrad in welchem Bevölkerungsanteil verursacht. Die Forscher hoffen ebenfalls detaillierte Forschungen über die Geschwindigkeit, mit der Pflanzen bestimmte giftige Metalle wie Arsen oder Palladium im Vergleich zu "lebenswichtigen" Metallen wie Zink oder Kupfer aufnehmen, durchführen zu können. "Wir werden die Rolle der giftigen Metalle als Ursache für verbreitete Krankheiten aufdecken. Des Weiteren werden wir zeitliche Veränderungen sowie geographische Differenzen überwachen, indem wir Metalle im Blut von Frauen und Kindern aus verschiedenen Teilen Europas überprüfen. So werden wir Vergleiche anstellen und Risiken bestimmen können", erklärt der Projektkoordinator Staffan Skerfving, Professor an der Lund University in Schweden. "Beispielsweise werden wir uns auf die Auswirkungen der in Fahrzeugabgasen enthaltenen Metalle auf die Gesundheit konzentrieren." Nach Abschluss des Projekts hofft man, dass PHIME einen bedeutenden Einfluss auf die Beschlussfassung haben wird, da die Informationen der Studie dem Risikomanagement und der Volksgesundheit von Nutzen sein werden. An dem Projekt sind 31 Partner beteiligt, darunter fast alle EU-Mitgliedsstaaten sowie Kroatien, die Schweiz, die USA, China, Bangladesch und die Seychellen. Die Beteiligung der EU im Rahmen des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) beläuft sich auf 13 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren. "Die EUA interessiert sich vor allem für die Bewertung der Auswirkungen auf die Gesundheit bei niedrigen Belastungen durch eine Kombination verschiedener Schadstoffe", erklärt Professor Jacqueline McGlade, Direktorin der Europäischen Umweltagentur. "Dieses Forschungsprojekt kann einen wesentlichen Beitrag zur wissenschaftlich-basierten Entscheidungsfindung leisten, indem die Variabilität der Anfälligkeit der Bevölkerung in Bezug auf Umweltstressoren und geographische Belastungsmuster in ganz Europa bestimmt wird."

Länder

Bangladesch, Schweiz, China, Kroatien, Schweden, Vereinigte Staaten

Verwandte Artikel