Potocnik fordert Eisenbahnindustrie auf, ihre Forschungsvision in die Tat umzusetzen
Der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, Janez Potocnik, hat das Forschungsprogramm der Eisenbahnindustrie für das 21. Jahrhundert begrüßt und darauf gedrängt, sich detailliert Gedanken darüber zu machen, wie diese Vision in die Tat umgesetzt werden kann. Der Kommissar sprach bei dem Jahresempfang der UNIFE, dem Verband der europäischen Eisenbahnindustrien. Er zeigte sich positiv beeindruckt von der Tatsache, dass die Mitglieder des Verbands jährlich 500 Millionen Euro in Forschung und Innovation investieren, und betonte, dass Forschung der Schlüssel zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie sei. "Die Vision 'Rail 21', die heute vorgestellt wurde, dokumentiert in beeindruckender Weise Ihre Absichten", sagte Potocnik. "Die Rail 21-Agenda sagt klar und deutlich, 'was' in Ihrem Bereich in Bezug auf Forschung gemacht werden muss. Jetzt geht es darum, auch zu sagen, 'wie' dies umgesetzt werden muss." Das Visionsdokument basiert auf einem strategischen Eisenbahnforschungsprogramm (Strategic Rail Research Agenda - SRRA), das das europäische Beratungsgremium für Eisenbahnforschung (European Rail Research Advisory Council - ERRAC) skizziert hatte, das Potocnik als "ausgereifte Technologieplattform" beschrieb. "Ich möchte ERRAC beglückwünschen: Sie sind mit viel Energie und unternehmerischem Geist an die Definition der Forschungscluster herangegangen, die den Prioritäten sowohl des SRRA als auch des RP7 [Siebtes Rahmenprogramm] entsprechen", fügte er hinzu. Mit Blick auf das kommende RP7 ermutigte der Kommissar ERRAC, sich mit anderen Technologieplattformen in den Bereichen Transport und Verkehr in Verbindung zu setzen und auf der Basis eines europäischen Transport- und Verkehrssystems einen integrierten Ansatz für EU-weite Forschung zu entwickeln. "Das RP7 bietet eine Gelegenheit für Veränderungen. Transport und Verkehr wurden als eigenständiger Maßnahmenbereich anerkannt, wodurch die Position der Bahn als eine der tragenden Säulen der europäischen Wettbewerbsfähigkeit gestärkt wurde", so Potocnik weiter. Der Kommissar hob abschließend einige der Meilensteine der Bahn hervor, die in den nächsten zwei Jahren erreicht werden sollen, zum Beispiel die Hochgeschwindigkeitsverbindung nach Amsterdam, die Eröffnung des "TGV Ost", die Fertigstellung der Tunnel-Rail-Verbindung in die Londoner Innenstadt und die Eröffnung der Strecke Lüttich-Aachen. "Diese Ereignisse verdeutlichen die Aussicht der Bahn auf eine glänzende Zukunft auf der Basis europäischer Technologie. Ich bin überzeugt, dass Forschung und Technologie als Motor für ein europäisches Bahnsystem des 21. Jahrhunderts fungieren können, auf das wir alle berechtigterweise stolz sein können."