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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Die Entwicklung des Lebens hat die Entwicklung unseres Planeten vorangetrieben

Neue Forschungsberichte eines internationalen, von einem dänischen Forscher geleiteten Teams deuten darauf hin, dass frühes Leben als Katalysator für die Entstehung der Kontinente gewirkt haben könnte. Dieses Ergebnis steht im Gegensatz zu der bisherigen Annahme, dass die Kont...

Neue Forschungsberichte eines internationalen, von einem dänischen Forscher geleiteten Teams deuten darauf hin, dass frühes Leben als Katalysator für die Entstehung der Kontinente gewirkt haben könnte. Dieses Ergebnis steht im Gegensatz zu der bisherigen Annahme, dass die Kontinente die Voraussetzung für die Entstehung des Lebens darstellten. Der Forschungsbericht, der in der Fachzeitschrift "Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology" veröffentlicht wurde, liefert eine mögliche Antwort auf zwei Fragen, die die Geologen seit Jahren beschäftigen: Warum entstand zu einem bestimmten Zeitpunkt die Erdkruste und woher stammt der Granit, ein Gestein, das man bisher nirgendwo sonst im Sonnensystem gefunden hat? Die Erde entstand vor 4,6 Milliarden Jahren und hatte in den ersten 600 bis 800 Millionen Jahren noch keine feste Form. Die ältesten datierten Teile der Erdkruste entstanden vor ungefähr vier Milliarden Jahren. Sie sind immer noch in Acasta, Kanada, zu bewundern. Die Felsen von Acasta bestehen aus Granit und ähnlichem Gestein. Granit entsteht durch das Schmelzen und die Verformung von Vulkangestein, das während des Prozesses mit in der Erde und im Wasser enthaltenen Mineralien reagiert. Da Vulkangestein schwerer als Granit ist, "schwamm" der Granit lange Zeit über dem Vulkangestein, wobei sich eine stabile Kruste, der Kontinentalschelf, bildete. Allerdings gibt uns nicht die Art und Weise, wie Granit entstand, ein Rätsel auf, sondern die Frage, warum es bis zur Entstehung solange gedauert hat. Immerhin waren alle notwendigen Stoffe schon lange Zeit vorher vorhanden. Das internationale Forscherteam aus Dänemark, den USA und Frankreich, das von Minik Rosing vom "Geological Museum and Nordic Centre for Earth Evolution" der Universität Kopenhagen geleitet wird, ist überzeugt, dass primitives Pflanzenleben der Katalysator war, der zuvor für die Entstehung von Granit gefehlt hatte. "Mit der Entstehung der Photosynthese erlangten lebende Organismen die Fähigkeit, Sonnenenergie zu speichern und sie in geochemische Kreisläufe der Erde einzubringen", heißt es im Bericht. Die Folge könnte ein drastischer Anstieg der dem planetarischen Kreislauf zugeführten, nicht von der Erde selbst stammenden Energie gewesen sein, d. h. die Pflanzen konnten die Sonnenenergie direkt speichern und sie der Biosphäre zuführen. Diese zusätzliche Energie könnte als Katalysator gewirkt haben, durch den chemische Veränderungen auf der Erde angeregt wurden. "Die durch Photosynthese gespeicherte Energie hatte Auswirkungen auf das chemische Gleichgewicht, das bis dahin zwischen den Ozeanen und der Atmosphäre einerseits und dem Vulkangestein andererseits geherrscht hatte", berichtete Dr. Rosing dem New Scientist. Die zusätzliche Energie trug zur Entstehung bestimmter Formen der Verwitterung bei. Diese Verwitterung ist für die Granitentstehung von außerordentlich großer Bedeutung. "Der Punkt ist, dass aus geschmolzenem Basalt [Vulkangestein] wieder Basalt wird. Schmilzt verwitterter Basalt, dann entsteht auch eine kleine Menge Granit. Das Leben selbst könnte letztendlich der Grund für das Vorhandensein von Kontinenten auf der Erde sein." Einige Kritiker haben allerdings angemerkt, dass man aus der Tatsache, dass Granit bislang noch nirgendwo im Sonnensystem außer auf der Erde gefunden wurde, nicht schließen kann, dass es dort nicht doch irgendwo Granit gibt.

Länder

Dänemark, Frankreich, Vereinigte Staaten

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