Vision für Stromnetze der Zukunft
Die Technologieplattform SmartGrids hat ihre "Vision and Strategy" ("Vision und Strategie") veröffentlicht, die die Entwicklung von Stromnetzen bis "2020 und darüber hinaus" vorantreiben soll. Sie stellt die Notwendigkeit flexibler, zugänglicher, zuverlässiger und wirtschaftlicher Netze heraus, die für Europas Zukunft geeignet sind. Janez Potocnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, erklärte: "Die Notwendigkeit, die europäischen Stromnetze zu erneuern, die steigende Stromnachfrage zu decken, einen transeuropäischen Strommarkt zu ermöglichen und nachhaltigere Ressourcen für die Erzeugung (einschließlich erneuerbarer Ressourcen) zu integrieren, stellen zentrale Herausforderungen dar." Die Herausforderung für Europa besteht darin, von den Kraftwerken weg zu kommen, die sich häufig in entlegenen Regionen befinden und Strom aus fossilen Brennstoffen durch ein unflexibles Energie-"Netz" liefern. Bis 2030 wird mehr als ein Viertel des Strombedarfs durch erneuerbare Energiequellen abgedeckt, und für die neuen Möglichkeiten, mit denen diese Technologien Strom liefern werden, muss sich das System einfach ändern. Dies kann nur durch Zusammenarbeit und eine gemeinsame Vision erreicht werden. Das vor kurzem veröffentlichte Grünbuch der Kommission "Eine europäische Strategie für nachhaltige, wettbewerbsfähige und sichere Energie" stellt nachdrücklich die notwendige Nachhaltigkeit zur Untermauerung neuer Systeme heraus. Neue Systeme müssen mit erhöhter Nachfrageeffizienz einhergehen, die sich bereits zügig entwickelt. "Technologische Fortschritte bei der Übertragung und dem Vertrieb von Strom, die vom RP6 [dem Sechsten Rahmenprogramm] unterstützt werden, sind keine Ausnahme: Sie fördern die Generierung von neuem Wissen, Innovation und europäischer Integration", sagte der Kommissar. SmartGrids bringt eine große Zahl von Akteuren der Industrie, Übertragungs-, Vertriebs-, Forschungs- und Regulierungsgremien zusammen, um eine kohärente Strategie zu entwickeln. Diese Strategie umfasst die Umstellung von großen, isolierten Kraftwerken auf kleinere, lokale Kraftwerke, die unbegrenzte und erneuerbare Ressourcen nutzen können. Die Vision stellt fünf Ansätze oder Instrumente heraus, die angegangen werden müssen: - eine Toolbox für erwiesene technische Lösungen, die schnell und effizient genutzt werden können, um die derzeitigen Netze an neue Formen der Energieversorgung anzupassen; - Harmonisierung regulatorischer und kommerzieller Rahmen, um den grenzüberschreitenden Energiehandel von einer Vielzahl von Betriebssituationen zu befreien; - gemeinsame technische Standards und Protokolle für Kostensenkungen bei der Herstellung und einfache Normung von Produkten; - Informations-, Datenverarbeitungs- und Telekommunikationssysteme für neue Formen von Service-Arrangements; - Schaffung von Schnittstellen für alte und neue Entwürfe, sodass alle Systeme kompatibel sind. Wie diese fünf Herausforderungen angegangen werden sollen, wird im Laufe dieses Jahres in der strategischen Forschungsagenda von SmartGrids herausgestellt. In der Zwischenzeit zielt SmartGrids darauf ab, den Beitritt von Partnern zu der Plattform so zugänglich wie möglich zu machen und den Informationstransfer von regionaler auf nationale und auf europäische Ebene zu maximieren.