Kommission leitet Konsultation zur grenzüberschreitenden Forschungszusammenarbeit ein
Die Europäische Kommission hat am 17. Mai eine öffentliche Konsultation bezüglich möglicher Maßnahmen zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Forschungszusammenarbeit und des Wissenstransfers zwischen öffentlichen Forschungseinrichtungen und der Industrie eingeleitet. Ziel ist es, Feedback zum bestehenden System für Wissenstransfer in Europa und zu den notwendigen Veränderungen zur Erleichterung der Interaktion zwischen öffentlichen Forschungseinrichtungen und der Industrie zu erhalten. Eine Verbesserung der Interaktion erfordert unter Umständen auch eine genaue Definition der Aufgaben, die öffentliche Forschungseinrichtungen und die Industrie in Bezug auf Forschung und ihre Nutzung für und durch die Gesellschaft erfüllen sollten. Die Notwendigkeit einer Konsultation ging aus zwei Mitteilungen der Kommission hervor: "Investing in research: an action plan for Europe" ("Investitionen in die Forschung: ein Aktionsplan für Europa") und "More Research and Innovation: A Common Approach" ("Mehr Forschung und Innovation: ein gemeinsamer Ansatz"). Die zweite Mitteilung konstatierte eine Zersplitterung der gegenwärtig angewandten Regeln und Praktiken, was eine verbesserungsfähige Forschungszusammenarbeit und einen verbesserungsfähigen Wissenstransfer in Europa zur Folge hat. Insbesondere wurde in der Mitteilung auf Schwächen bei den Leitlinien zum Besitzstand öffentlich finanzierter Forschungsergebnisse und zu vertraglichen Regelungen zwischen öffentlichen Forschungseinrichtungen und der Industrie hingewiesen. Wenngleich eine Reihe von Mitgliedstaaten auf diesem Gebiet wertvolle Arbeit geleistet hat, haben sie oftmals lediglich die nationale Perspektive berücksichtigt, heißt es in der Mitteilung, die empfiehlt, EU-weit einheitlichere Regeln und Praktiken einzuführen, um Partnerschaften zwischen öffentlichen Forschungseinrichtungen und der Industrie zu fördern und ihnen eine größtmögliche Wirkung zu verleihen. "Dies sollte zu fairen Voraussetzungen für grenzüberschreitende Partnerschaften zwischen Hochschulen und der Industrie führen", heißt es abschließend. Das Konsultationspapier enthält eine Reihe von Fragen zur Erleichterung der Zusammenarbeit zwischen Industrie und öffentlichen Forschungseinrichtungen, zur Rechtslage in der EU und zu Lösungsvorschlägen für die aufgedeckten Probleme. Anhand der Antworten und des Inputs seitens Interessengruppen und Fachleuten will die Kommission eine Mitteilung zu Möglichkeiten der Förderung und Erleichterung der Zusammenarbeit zwischen Industrie und öffentlichen Forschungseinrichtungen in Bezug auf den Wissenstransfer in Europa erarbeiten. Die Konsultation wurde gemeinsam von der GD Forschung und der GD Unternehmen und Industrie der Europäischen Kommission eingeleitet.