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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Neues Austauschprogramm für Mitglieder des Europäischen Parlaments und Wissenschaftler

Die britische Royal Society hat ein neues Programm gestartet, das MdEP und Wissenschaftler zusammenbringen soll, um die Lücke zwischen Politik und Forschung zu schließen. Bei der Kick-off-Veranstaltung am 31. Mai sagte der frühere EU-Forschungskommissar Philippe Busquin, dass ...

Die britische Royal Society hat ein neues Programm gestartet, das MdEP und Wissenschaftler zusammenbringen soll, um die Lücke zwischen Politik und Forschung zu schließen. Bei der Kick-off-Veranstaltung am 31. Mai sagte der frühere EU-Forschungskommissar Philippe Busquin, dass er das Programm ausweiten möchte, damit Europa-Abgeordnete auch von der EU geförderte Integrierte Projekte aus erster Hand kennen lernen können. Die Royal Society startete vor fünf Jahren im VK ein ähnliches Programm und hat seither über 100 britische Abgeordnete erfolgreich mit Forschern zusammengeführt. Die Royal Society ist eine unabhängige Akademie zur Förderung der Wissenschaften, die 1660 gegründet wurde. Die Ausweitung des Programms auf EU-Ebene ist ein Pilotprojekt, bei dem sieben britische Europa-Parlamentarier mit sieben Wissenschaftlern aus ihrem jeweiligen Wahlkreis zusammengebracht werden. Wenn sich das Programm als Erfolg erweist, wird es auf Europa-Abgeordnete und Forscher aus der ganzen EU ausgeweitet. Giles Chichester, Teilnehmer und Vorsitzender des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) des Europäischen Parlaments, erhofft sich von dem Programm, nicht nur mehr über Wissenschaft zu lernen, sondern auch dazu beizutragen, dass sich die Wahrnehmung der Europäischen Union ändert: "Für mich persönlich ist es besonders wichtig, deutlich zu machen, dass das Bild, das viele von den Europa-Abgeordneten und vielleicht von Abgeordneten allgemein haben, ziemlich fern der Realität ist. Ich hoffe, dass sich der Gedanke verbreitet. Beide Seiten können sehr viel voneinander lernen." Lord Selborne, Vorsitzender des Ausschusses "Science in Society" der Royal Society, stimmte zu: "Wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass erstklassige wissenschaftliche Beratung in die Politikgestaltung einfließt, und ich hoffe, dass dieser Austausch dazu beiträgt, das allgemeine Wissen über die EU zu verbessern. [...] Ich hoffe, das ist ein Vorbote für viele weitere Erfolge." Lord Selborne skizzierte kurz die Ziele des Programms: Forscher sollen mehr über Politikgestaltung erfahren, die Europa-Abgeordneten sollen mehr über die relevanten wissenschaftlichen Fragen lernen und die Möglichkeiten kennen lernen, die die Forschung bietet, und beide sollen Netzwerke knüpfen. Die sieben Wissenschaftler starteten das Austauschprogramm am 30. Mai mit einem einwöchigen Aufenthalt in Brüssel. Sie werden unter anderem ihre MdEP begleiten, Beamte der EU-Institutionen treffen und Schulungsveranstaltungen besuchen. Im Juni oder Juli werden dann die Europa-Abgeordneten ihre Forscher in ihrem Labor besuchen, danach werden die Forscher die MdEP in ihrem Wahlkreis begleiten. Dr. Melissa Bateson ist Forscherin im Fachbereich Psychology, Brain and Behaviour an der School of Biology, Universität Newcastle, und Teilnehmerin des Austauschprogramms. Schon am Ende ihres zweiten Tages in Brüssel hatte sie das Gefühl, eine Menge gelernt zu haben. "In Großbritannien haben wir eine sehr schlechte Meinung über das, was die EU tut, weil die Berichterstattung in den Medien so negativ und banal ist", erklärte sie gegenüber CORDIS-Nachrichten. Dr. Bateson hatte insbesondere den Eindruck, Wichtiges über den Gesetzgebungsprozess gelernt zu haben und darüber, wie EU-Bürger diesen Prozess beeinflussen können. Sie sagte, sie habe einer Diskussion von MdEP über die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten beigewohnt und den Eindruck gewonnen, die Anwesenden seien sehr schlecht informiert gewesen. Der Europa-Abgeordnete Bill Newton Dunn gab zu, dass dies manchmal der Fall sei und es daher noch viel zu tun gebe. Er betonte jedoch, dass sowohl die Forscher als auch die MdEP zu diesem Lernprozess beitragen müssen. "Es nutzt nichts, einmal hier aufzutauchen und zu sagen 'Bin da gewesen' und dann nie wieder nach Brüssel zu kommen", meinte er. "Man muss eine dauerhafte Verbindung aufbauen." Dr. Bateson bestätigte, sie sei sehr gerne bereit, sich langfristig mit ihrem MdEP auszutauschen. Der belgische Europa-Abgeordnete Philippe Busquin hielt bei der Veranstaltung in Brüssel den Einführungsvortrag. Er sagte, er habe eine Liste von MdEP aufgestellt, die einem Integrierten Projekt zugeordnet werden möchten, also den großen Forschungsprojekten, die unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) gefördert werden. Die MdEP verstehen meist nicht sehr viel von diesen Projekten und deshalb sei es nur von Vorteil, wenn sie mehr darüber erfahren, wie diese Projekte funktionieren und welche wissenschaftlichen Ansätze dahinter stehen. Er wies darauf hin, dass die Verbreitung von Wissenschaftsinformationen bereits unter dem Thema "Wissenschaft und Gesellschaft" der Forschungsrahmenprogramme der EU vorgesehen sei. Die folgenden MdEP und Forscher nehmen an dem Programm teil: - Linda McAvan, MdEP der Labour-Partei, Yorkshire & Humber, und Dr. Simon Lewis, Universität Leeds; - Giles Chichester, MdEP der Konservativen Partei, Südwest, und Dr. Hazel Mottram, Universität Bristol; - John Bowis, MdEP der Konservativen Partei, London, und Dr. Mark Enright, Imperial College London; - Fiona Hall, MdEP der Liberaldemokratischen Partei, Nordost, und Dr. Melissa Bateson, Universität Newcastle; - Malcolm Harbour, MdEP der Konservativen Partei, West Midlands, und Dr. Graham Smith, Universität Birmingham; - Chris Davies, MdEP der Liberaldemokratischen Partei, Nordwest, und Dr. Martin Attfield, Universität Manchester; - Eluned Morgan, MdEP der Labour-Partei, Wales, und Dr. Helen Coxall, Universität Cardiff.

Länder

Vereinigtes Königreich