Prototyp des europäischen Mars-Rover erstmalig vorgestellt
Ein Prototyp des sechsrädrigen Rovers, der 2011 im Rahmen einer europäischen Mission zum Mars geschickt werden soll, ist erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Der Einsatz des ExoMars-Rover mit dem Spitznamen Bridget erfolgt im Rahmen des Explorationsprogramms Aurora der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Aurora ist die erste von mehreren geplanten Missionen, die schließlich im Zeitraum zwischen 2025 und 2030 eine bemannte Mission zum Mars ermöglichen sollen. Aufgabe des ExoMars-Rover wird es sein, vor der Landung weiterer Raumfahrzeuge oder der Durchführung bemannter Missionen eine Analyse des biologischen Umfelds auf dem Mars vorzunehmen. Der ExoMars-Rover wird von der ESA als technisch ausgereiftere Version der beiden Mars-Rover der NASA, Spirit und Opportunity, bezeichnet, die den Roten Planeten seit 2004 erkunden. Der Bau des europäischen Marsfahrzeugs wird 600 Millionen Euro kosten. Der Rover wird mit Hilfe von Solarzellen Strom erzeugen und auf diese Weise einige Kilometer auf der Oberfläche des Planeten zurücklegen können. Durch eine an Bord installierte Software ist ein autonomer Betrieb des Rover möglich, wobei die Steuerung durch optische Sensoren erfolgt. ExoMars verfügt darüber hinaus über eine leichtgewichtige Bohreinrichtung, über Geräte zur Entnahme und Analyse von Proben sowie über eine Reihe wissenschaftlicher Instrumente zur Suche nach Spuren vergangenen oder gegenwärtigen Lebens. Bridget wird von einem Mars Orbiter zum Roten Planeten befördert. Die Landung erfolgt mittels eines mit Luftkissen ausgestatteten Bremssystems, damit der Rover nicht beschädigt wird. Die Projektpartner aus 14 Ländern arbeiten zurzeit an der Entwicklung fortschrittlicher Technologien für die Mission. Dies betrifft sowohl das Bremssystem als auch die Konstruktion, das Landesystem, die Energieversorgung und die Steuerung des Rovers. "Die Mission stellt zwar beträchtliche technologische Herausforderungen an die europäische und kanadische Industrie, aber sie verschafft ihnen die Gelegenheit, in der ESA und auf nationaler Ebene in jahrelanger Zusammenarbeit entwickelte Technologien zur Reife zu bringen", erklärte ein Sprecher der ESA. Im Rahmen des Programms Aurora ist eine Mission zur Rückführung einer Mars-Bodenprobe geplant. Ein mehrteiliges Raumfahrzeug soll ein Abstiegsmodul sowie ein Fahrzeug für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auf eine Umlaufbahn um den Mars befördern. Die Mission hat letztendlich zum Ziel, erstmalig eine Mars-Bodenprobe zur Erde zu befördern. Das Programm Aurora umfasst zwei Phasen: - 2005-2015: Sammlung von Erkenntnissen bei der Entwicklung und Erprobung der für bemannte Missionen zum Mars und zum Mond erforderlichen Technologien. Auf der Grundlage dieser Informationen soll entschieden werden, ob eine solche Mission tatsächlich durchgeführt werden soll. - 2015-2030: Entwicklung, Erprobung und Einsatz der europäischen Komponenten der als internationales Gemeinschaftsunternehmen gedachten bemannten Mission.