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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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WHO: Umweltfaktoren ursächlich für ein Viertel aller Krankheiten

Laut einer jüngst veröffentlichten Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit 24 Prozent der Krankheits- und 23 Prozent der Todesfälle auf schlechte Umweltbedingungen zurückzuführen. Ein besseres Umweltmanagement könnte hier Abhilfe schaffen. Der Bericht "Pre...

Laut einer jüngst veröffentlichten Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit 24 Prozent der Krankheits- und 23 Prozent der Todesfälle auf schlechte Umweltbedingungen zurückzuführen. Ein besseres Umweltmanagement könnte hier Abhilfe schaffen. Der Bericht "Preventing disease through healthy environments - towards an estimate of the environmental burden of disease" ("Krankheitsvermeidung durch gesunde Umwelt - eine Einschätzung der Rolle der Umwelt bei der Entstehung von Krankheiten") untersucht den Einfluss von Umweltfaktoren bei 85 Kategorien von Krankheiten und Verletzungen. Die Forscher richteten bei diesem Bericht ihr Hauptaugenmerk auf diejenigen Umweltschäden, die sich am leichtesten beheben ließen, um so zu ermitteln, welche Vorbeugungsmaßnahmen den größten Erfolg bringen. "Dieser Bericht zeigt erstmals auf, wie und in welchem Maße schlechte Umweltbedingungen spezifische Erkrankungen und Verletzungen begünstigen", so Dr. Maria Neira, Leiterin der Abteilung für öffentliche Gesundheit und Umwelt der WHO. "Dieser Bericht zeigt außerdem sehr deutlich, wie stark die öffentliche Gesundheit und die Umwelt im Allgemeinen von einem entschlossenen Vorgehen bei einer Reihe koordinierter Investitionen profitieren würden. Wir haben jetzt eine Dringlichkeitsliste der Probleme erstellt, die wir auf dem Gebiet der Gesundheit und der Umwelt angehen müssen." Laut Bericht sind schätzungsweise 13 Millionen Todesfälle pro Jahr, darunter vier Millionen Kinder, auf vermeidbare Umweltschäden zurückzuführen. Die vier Krankheiten, die am stärksten in Korrelation zu schlechten Umweltbedingungen stehen, sind Durchfallerkrankungen, Erkrankungen der unteren Atemwege, unbeabsichtigte Verletzungen und Malaria. Das Auftreten all dieser Krankheiten könnte durch Einführung sichererer Wasserspeicherungsmaßnahmen in Privathaushalten und bessere Hygienebedingungen, die Verwendung saubererer und sichererer Brennstoffe, mehr Sicherheit im Bauwesen und bessere Bewirtschaftung der Wasserressourcen entscheidend verringert werden. Der negative Einfluss von schlechten Umweltbedingungen auf die Gesundheit ist im weltweiten Vergleich sehr unterschiedlich. Besonders stark betroffen sind Entwicklungsländer. Das gilt insbesondere für Infektionskrankheiten und Verletzungen. Auch Kinder sind überdurchschnittlich stark betroffen; widrige Umweltbedingungen sind die Ursache für über ein Drittel aller Todesfälle im Kindesalter. In den Industrieländern gehen 17 Prozent aller Erkrankungen auf Umweltfaktoren zurück. Hier leiden prozentual mehr Menschen unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs als in Entwicklungsländern. Im Bericht wird festgestellt, dass eine Vielzahl der empfohlenen Umweltschutzmaßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit kosteneffektiv ist und der Gemeinschaft weitreichende Vorteile verschaffen würde. Viele der Millenniums-Entwicklungsziele stehen in Zusammenhang mit der gesundheitlichen Bedeutung von Umweltbedingungen. Die Autoren des Berichts appellieren an die Gesundheits- und Umweltminister sowie an weitere Partner, gemeinsam sicherzustellen, dass Maßnahmen zur Vermeidung dieser unnötigen Todesfälle ergriffen werden.