Ile de France stellt Innovationspolitik vor
Die Regionen spielen bei der Innovationsförderung eine Schlüsselrolle und helfen Europa, die Lissabon-Ziele Wachstum und Beschäftigung zu erreichen. So lautete die nachdrückliche Botschaft des Zweiten Wirtschaftsforums der Region Paris in Brüssel am 26. Juni. In seiner Eröffnungsansprache wies Gerhard Stahl, Generalsekretär des Ausschusses der Regionen, darauf hin, dass die Regionen zwar verantwortlich für Schlüsselbereiche wie Beschäftigung, Ausbildung und Innovation seien, sich aber dennoch viele von ihnen nicht aktiv am Lissabon-Prozess beteiligten. In der Region Ile de France sind über 400.000 Menschen in 8.000 Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche beschäftigt und finden sich internationale Hauptsitze vieler weltweit agierender Organisationen und Unternehmen. Aber das hohe Innovationspotenzial der Region wird nicht vollständig ausgeschöpft. Obwohl die Regionen in Frankreich normalerweise keine innovationspolitischen Kompetenzen haben, hat die Region Ile de France beschlossen, Innovation finanziell zu unterstützen und so die Region als Exzellenzzentrum zu fördern. Das Forschungs- und Innovationsbudget der Region für 2006 wurde auf 107 Millionen EUR festgesetzt, ein Betrag, der bis zum Jahr 2010 auf 150 Millionen EUR ansteigen soll. Ein Großteil dieses Geldes fließt in die Bildung von Forschungsclustern, die Forscher aus Großunternehmen sowie aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), von Universitäten und anderen Forschungszentren zusammenbringen und ihnen helfen, eine gemeinsame Forschungsagenda zu entwickeln. Dadurch entsteht eine kritische Masse an Forschern in den wichtigsten Bereichen, und die Region kann sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene besser für sich werben. Wie wichtig es ist, dass sich lokale Cluster mit internationalen Partnern zusammenschließen, hat eine Präsentation des Projekts OMNI-NET (Opto-Micro-Nano Innovative Network Exploiting Transversality) illustriert, das von der EU-Initiative Innova unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) finanziert wird. Koordiniert wird es von OpticsValley, einem Netzwerk aus Forschern der Region Ile de France, die auf die Bereiche Optik, Elektronik und Softwareentwicklung spezialisiert sind. Dem Projekt OMNI-NET gehören 15 Partner an, darunter sechs lokale Cluster. Ihr Ziel ist es, sich über die besten Cluster-Verfahren auszutauschen und Politikempfehlungen für die Clusterbildung für regionale, nationale und europäische Behörden zu formulieren. Bis jetzt haben Cluster in den Bereichen Optik, Mikroelektronik und Nanotechnologien weitgehend isoliert voneinander gearbeitet. Durch die Zusammenarbeit hoffen die beteiligten Cluster auch, den Weg für die Entwicklung eines Meta-Clusters zu ebnen, der es Forschern in ganz Europa ermöglicht, ihre Forschungsarbeit zu koordinieren und so der Industrie zu helfen, ihre globale Wettbewerbsfähigkeit effektiv zu verbessern.
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Frankreich