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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Beamte sammeln Arbeitserfahrung in KMU

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gelten als zentrales Element für die EU in ihrem Bestreben, wettbewerbsfähig zu sein. Sie haben nur wenige Beschäftigte und verfügen nur über wenig Geld, stecken aber häufig voller Ideen, was teilweise auf ihre geringe Größe zurückzuführen...

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gelten als zentrales Element für die EU in ihrem Bestreben, wettbewerbsfähig zu sein. Sie haben nur wenige Beschäftigte und verfügen nur über wenig Geld, stecken aber häufig voller Ideen, was teilweise auf ihre geringe Größe zurückzuführen ist - sie müssen innovativ sein, um wettbewerbsfähig zu sein und voranzukommen. Das bedeutet nicht nur, effizient zu arbeiten, sondern auch "um die Ecke zu denken", ganz einfach um innovativ zu sein. Doch KMU sehen sich in dem riesigen EU-Apparat häufig außen vor. "Eine direkte, praktische Erfahrung in einem KMU ist die beste Methode für EU-Beamte, um sich ein Bild von der Art und Weise, wie wir arbeiten, und den Problemen, denen wir uns gegenübersehen, zu machen", sagte Hans-Werner Müller, Generalsekretär der UEAPME, der Europäischen Union des Handwerks und der Klein- und Mittelbetriebe. "Um unsere Anforderungen und Probleme besser angehen zu können, müssen Beamte besser über sie Bescheid wissen." Mit dem neuen Programm "Enterprise Experience" soll genau das erreicht werden. Die Kommission wird 350 leitende Beamte der GD Unternehmen und Industrie entsenden, damit diese sich ein genaues Bild davon machen können, wie KMU arbeiten. In einer Pilotphase wurden sieben Kandidaten in kleine und mittlere Textil-, Stahlbau-, Bau-, Bäckerei-, Pipeline-, Fahrzeugteil- und Schreinereibetriebe in Deutschland, Österreich, Italien und Polen geschickt. KMU spielen im bevorstehenden Siebten Rahmenprogramm (RP7) eine ebenso zentrale Rolle wie im RP6. Feedback liegt bereits vor. Christian Macek tauschte Anzug und Krawatte gegen Arbeitskittel und packte in einer Bäckerei in Aachen mit an. Eine Woche lang begann sein Arbeitstag um vier Uhr morgens mit Mehlkneten. Die Herstellung von Butterkuchen und Bauernbrot förderte etwas Interessantes zutage - Bürokratie. Beispielsweise verlangten die Zusammenstellung der umfassenden Unterlagen zur Herstellung von Butterfett und die Suche nach Informationen darüber, welche Gesetze wo und wann gelten, dem Unternehmen viel Zeit und Kraft ab. "EU-Beamte, die eine Woche in einem Mikrounternehmen verbringen, werden wahrscheinlich feststellen, dass der Alltag dort mit ihrer Vorstellung recht wenig zu tun hat", fuhr Müller fort. "Beispielsweise werden sie dort keine 'Abteilungen' vorfinden, und sie werden schnell feststellen, dass die Person des Unternehmensbesitzers und Unternehmensleiters sich um alle Aspekte des Unternehmens kümmern muss. Was ihre Rolle in der Europäischen Kommission betrifft, so werden Beamte feststellen, dass die geringe Größe ein Mikrounternehmen anfälliger für übertriebene, unnötige oder zu komplexe Gesetzgebung macht - und wir hoffen natürlich, dass sie diese Botschaft nach Brüssel bringen", sagte er. Der Vizepräsident der Kommission und EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie, Günter Verheugen, erwartet das Feedback voller Spannung. "Ich freue mich darauf. Enterprise Experience wird meinen Mitarbeitern und mir praktische Erfahrung hinsichtlich des Lebens in einem KMU und der Funktionsweise eines KMU geben. Im Gegenzug erhalten Unternehmen nicht nur hoch motivierte Trainees, die sie bei ihrer Arbeit unterstützen, sondern auch 'EU-Botschafter', die in der Lage sind, für sie relevante EU-Politik zu repräsentieren und zu erklären." Diejenigen, die an dem Programm teilnehmen möchten, sind aufgerufen, sich mit dem Bewerbungsformular auf der Programm-Website (siehe unten) zu bewerben. Die Teilnehmer werden normalerweise einem Unternehmen außerhalb ihres Heimatlandes zugewiesen. Die KMU-Organisationen, UNICE (Union der Industrie- und Arbeitgeberverbände Europas), UEAPME und EUROCHAMBRES (Verband der europäischen Industrie- und Handelskammern), sind für die Auswahl der KMU zuständig. Die KMU reichen Einzelheiten zu ihrem Unternehmen und den Problemen, denen sie sich gegenübersehen, ein. Die Kommission sendet dem KMU den Lebenslauf der Person, die für das Unternehmen ausgewählt wurde. Anschließend werden die Formalitäten erledigt und der Beamte beginnt seine Arbeit im Unternehmen. Nach Ablauf der Woche verfasst der Beamte einen Erfahrungsbericht.

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