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Physik rettet Fresken

Italienische Physiker haben eine neue Technik auf Mikrowellenbasis zur Analyse des Feuchtigkeits- und Salzgehalts von Fresken entwickelt, die - anders als alle bisher üblichen Verfahren - die Kunstwerke nicht beschädigt. Dadurch können Restaurateure Fresken "minimal invasiv" e...

Italienische Physiker haben eine neue Technik auf Mikrowellenbasis zur Analyse des Feuchtigkeits- und Salzgehalts von Fresken entwickelt, die - anders als alle bisher üblichen Verfahren - die Kunstwerke nicht beschädigt. Dadurch können Restaurateure Fresken "minimal invasiv" erhalten. Fresken sind als eine klassische Kunstform der Renaissance zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert entstanden. Die direkt auf das Mauerwerk aufgebrachten Gemälde sind zwei grundsätzlichen Gefahren ausgesetzt: Feuchtigkeit aus der Luft und Salz in den Kalkputzwänden. "Feuchtigkeit und Salze sind eine Bedrohung für die Fresken, und ihre Präsenz sollte erkannt werden, bevor die Schäden irreparabel geworden sind", erklärt Roberto Olmi, der die neue Technik zusammen mit Kollegen des Nationalen Forschungsrats in Florenz entwickelt hat. Wenn bekannt ist, wie hoch der Feuchtigkeits- und Salzgehalt in einem Fresko ist, kann die optimale Restaurierungsmethode gewählt werden. Bis jetzt mussten die Restaurateure ein Loch in das Fresko bohren, um eine Gipsprobe entnehmen zu können, deren Salz- und Feuchtigkeitsgehalt gemessen werden kann. Löcher können jedoch nicht an jeder beliebigen Stelle gebohrt werden, und die Proben wurden üblicherweise aus dem Randbereich des Freskos entnommen, nicht unbedingt aus dem wertvollsten Bereich. Die neue Technik basiert auf einem computergestützten, tragbaren Sensorsystem, das unter die Oberfläche des Gemäldes "fühlen" kann. Ein Sensor scannt die Oberfläche des Gemäldes und sendet Mikrowellen aus, die von den Wasser- und Salzmolekülen, falls vorhanden, absorbiert werden. Ein Signal, das den Feuchtigkeits- oder Salzgehalt anzeigt, wird dann vom Scanner an den Computer gesendet. Das Instrument trägt den Namen SUSI: Sensore di Umidità e Salinità Integrato - integrierter Sensor für Feuchtigkeit und Salzgehalt. SUSI wurde bereits am Paradies-Fresko der Kapelle Santa Maria Maddalena de' Pazzi und an den Fresken in der Kapelle des Heiligen Antonin im Kloster San Marco, beide in Florenz, getestet. Die Technik ist laut Dr. Olmi sehr vielseitig einsetzbar. "Wir haben schon damit begonnen, das Gerät zu verbessern, damit es für andere Arten von Kunstwerken eingesetzt werden kann. So haben wir mit SUSI den Feuchtigkeits- und Salzgehalt der berühmten Robbiane-Terrakotten im Kloster La Verna in Arezzo gemessen. Gemälde und alte Pergamente sind jedoch derzeit noch zu dünn für das Gerät. Das heißt, wir müssen es weiter verfeinern, damit es auch für solche Kunstwerke eingesetzt werden kann", erklärte Dr. Olmi.

Länder

Italien

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