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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Schafzuchtprogramm macht Tiere resistent gegen TSE, so die EFSA

Das derzeitige Schafzuchtprogramm der EU macht Tiere resistent gegen transmissible spongiforme Enzephalopathien (TSEs) und sollte im Interesse der öffentlichen Sicherheit fortgesetzt werden, heißt es in einem veröffentlichten Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittel...

Das derzeitige Schafzuchtprogramm der EU macht Tiere resistent gegen transmissible spongiforme Enzephalopathien (TSEs) und sollte im Interesse der öffentlichen Sicherheit fortgesetzt werden, heißt es in einem veröffentlichten Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Das Programm ist von Mitgliedstaaten und in wissenschaftlichen Publikationen aufgrund kürzlich aufgetretener Infektionen von Schafen mit einem atypischen TSE-Stamm angegriffen worden. TSEs sind eine Familie von Krankheiten, die bei Mensch und Tier auftreten und durch eine Zerstörung des Hirngewebes gekennzeichnet sind, wodurch das Gewebe eine schwammige Konsistenz bekommt. Zur Familie gehören Krankheiten wie Creutzfeldt-Jakob (CJD) beim Menschen, bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE) beim Rind und Scrapie bei Schaf und Ziege. Es wird davon ausgegangen, dass Scrapie horizontal von einem Tier aufs andere über Umweltfaktoren und vertikal vom Muttertier aufs Lamm übertragbar ist. Klassische Stämme der Krankheit beziehen sich auf solche, die schon seit Jahrzehnten existieren, während atypische solche Stämme kennzeichnen, die bisher unentdeckt waren. Es ist nicht bekannt, dass Menschen mit der Krankheit angesteckt worden sind. Es wird zwar angenommen, dass BSE bei Schafen möglich ist, bislang wurden allerdings keine derartigen Fälle berichtet (obwohl es auch Stimmen gibt, nach denen BSE von Scrapie verdeckt werden kann). Dennoch wurden EU-Maßnahmen zur Bekämpfung von BSE auf alle Wiederkäuer auf Höfen angewendet, um einen höchstmöglichen Schutz der öffentlichen Sicherheit zu gewährleisten. Untersuchungen zeigen, dass Schafe mit bestimmten Genotypen (ARR-Allele) resistenter gegen Scrapie sind. 2005 führte die EU ein Zuchtprogramm ein, mit dem die Anzahl der ARR-Allele in der Schafpopulation erhöht, während die Anzahl der Gene, die zur Anfälligkeit dieser Krankheit beitragen, verringert werden sollte. Seit dieser Zeit sind jedoch Fälle von atypischen Stämmen von Scrapie in Schafen aufgetreten, die bisher als "resistent" galten, und in experimentellen Studien wurde BSE auf Schafe übertragen. Deshalb haben einige Mitgliedstaaten die Sicherheit des Zuchtprogramms nun in Frage gestellt. In dem Gutachten des Gremiums für Biologische Gefahren (BIOHAZ) der EFSA wird bestätigt, dass keinerlei Hinweise auf unerwünschte Wirkungen des Programms gefunden wurden. Im Gegenteil, es habe sich bestätigt, dass durch das Programm "die Widerstandsfähigkeit der Schafpopulationen gegen die derzeit bekannten TSE-Formen erhöht wird; somit trägt es sowohl zu verbesserter Tiergesundheit als auch zu einem besseren Verbraucherschutz bei." Bei atypischer Scrapie "verringert das aktuelle Zuchtprogramm wahrscheinlich die Tiergesundheitsprobleme und die Exposition des Menschen; allerdings könnte die Zeitspanne zur Risikosenkung länger ausfallen als bei anderen TSE-Formen." Dennoch hat das Gremium die Durchführung weiterer Forschungen zur atypischen Scrapie empfohlen, um potenzielle Risiken für die Gesundheit von Mensch und Tier zu ermitteln, und gleichzeitig darauf hingewiesen, dass die Krankheit nach dem gegenwärtigen Forschungsstand nicht als auf Menschen übertragbar gilt. In Bezug auf BSE erachtet es das Gremium als unwahrscheinlich, dass auf TSE-Resistenz gezüchtete Schafe andere Schafe über die Plazenta und Körperflüssigkeiten mit BSE infizieren können. Das Gremium hat jedoch die regelmäßige Durchführung einer quantitativen Risikobewertung des BSE-Risikos in den Schafpopulationen der EU empfohlen, um bei dem Thema auf dem Laufenden zu bleiben, und angemerkt, dass das BIOHAZ-Gremium in den nächsten Monaten eine derartige Bewertung vorlegen wird. Schließlich stellt das Gremium fest, dass es für die Wirksamkeit des Programms nicht erforderlich ist, die gesamte Schafpopulation so zu züchten, dass jedes Schaf Träger der resistenten Gene ist. Außerdem empfahl es die Aufbewahrung von Sperma und Embryonen der Schafe, die als Träger der Gentypen herausgezüchtet wurden, um Schafe zu schützen, falls in Zukunft bislang unbekannte Nebenwirkungen oder neue Krankheiten erkannt werden.

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