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Bericht empfiehlt Überarbeitung des Bioethik-Gesetzes, um therapeutisches Klonen und embryonale Stammzellenforschung zu ermöglichen

In einem von einem französischen Abgeordneten veröffentlichten Bericht wird empfohlen, das Autorisierungsverfahren für embryonale Stammzellenforschung und therapeutisches Klonen in Frankreich zu lockern. Der Bericht wurde von der französischen Regierung im Rahmen der Vorbereit...

In einem von einem französischen Abgeordneten veröffentlichten Bericht wird empfohlen, das Autorisierungsverfahren für embryonale Stammzellenforschung und therapeutisches Klonen in Frankreich zu lockern. Der Bericht wurde von der französischen Regierung im Rahmen der Vorbereitung der Überarbeitung des französischen Bioethik-Gesetzes, die 2009 vorgesehen ist, in Auftrag gegeben. Gemäß der geltenden französischen Gesetzgebung, die 2004 verabschiedet wurde, ist die Forschung an embryonalen Stammzellen unter einer Reihe von Auflagen erlaubt. Während einer Versuchsphase bis 2009 können Forscher überzählige Embryonen aus künstlichen Befruchtungen verwenden, wenn die betroffenen Paare ihre Zustimmung geben. Die Forscher müssen auch beweisen, dass ihre Forschung "in der Lage ist, große therapeutische Fortschritte zu ermöglichen", die nicht auf alternativem Wege erzielt werden können. Projektanträge müssen der Nationalen Agentur für Biomedizin (ABM) zur Prüfung vorgelegt werden. Der Import und die Lagerung embryonaler Stammzellen sind ebenfalls erlaubt. Das Gesetz von 2004 verbietet jedoch das therapeutische Klonen. Der Bericht wurde von Pierre-Louis Fagniez erstellt und stützt sich auf Konsultationen mit Interessenvertretern, darunter Forscher, Philosophen, Politiker, Vertreter verschiedener Religionen und Ethikexperten. Es wird argumentiert, dass die derzeitige Gesetzgebung spätestens 2009 überarbeitet werden sollte, um sicherzustellen, dass die französische Wissenschaftsgemeinschaft auf diesem Forschungsgebiet nicht zurückbleibt. Es wird auch vorgeschlagen, dass es für dieses Gesetz ein kontinuierliches Überprüfungsverfahren geben sollte, an dem das französische Parlament, der Sozial- und Wirtschaftsrat des Landes und die Zivilgesellschaft beteiligt sein sollten. Bezüglich der Stammzellenforschung wird in dem Bericht betont, dass der Forschung an embryonalen und an adulten Stammzellen gleiche Bedeutung eingeräumt werden sollte. "Die Grundlagenforschung sollte nicht vernachlässigt werden", heißt es in dem Bericht. Es wird vorgeschlagen, dass einige Bedingungen für die Autorisierung der embryonalen Stammzellenforschung aufgehoben werden sollten, insbesondere die Notwendigkeit des Nachweises, dass die Forschung "in der Lage ist, große therapeutische Fortschritte zu ermöglichen". Die Aufhebung der weiteren Bedingung einer fünfjährigen Versuchsphase würde weitere Teams ermutigen, in die embryonale Stammzellenforschung zu investieren, so der Bericht. Die Aktivitäten würden von der ABM beaufsichtigt, die - wie der Bericht hervorhebt - gut ausgestattet und ausreichend in der Lage ist, sicherzustellen, dass die Forschung in diesem Bereich im Rahmen des Gesetzes durchgeführt wird. Bezüglich des therapeutischen Klonens wird in dem Bericht empfohlen, die verwendete Terminologie zu überprüfen, und zwar im Hinblick auf Bedenken, dass in der Öffentlichkeit "therapeutisches Klonen" häufig mit "reproduktivem Klonen" verwechselt wird. Um Missverständnisse zu vermeiden, wird vorgeschlagen, die Begriffe "nicht-reproduktives Klonen" oder "somatischer Zellkerntransfer" zu verwenden, da diese die Art des Verfahrens besser ausdrücken. Was die Autorisierung betrifft, soll die ABM die Befugnis erhalten, diese Art von Forschung streng zu kontrollieren und zu beaufsichtigen. Weitere Empfehlungen in dem Bericht umfassen die Schaffung einer Stammzellenbank, die das Verfahren zum Import embryonaler Stammzellen ersetzen könnte. Zudem sollte die Bioethik-Gesetzgebung transparenter und leichter verständlich gemacht werden. Laut Fagniez unterstützt der französische Premierminister Dominique de Villepin, dem der Bericht am 27. Juli vorgelegt wurde, die Empfehlungen. Der Bericht wird zur bereits auf den Weg gebrachten Vorbereitung einer öffentlichen Informationskampagne der Regierung beitragen, um Bewusstsein für die ethischen Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung der Biowissenschaften zu schaffen, die im Herbst beginnen soll.

Länder

Frankreich

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