Ölteppich vor dem Libanon aus dem Weltraum sichtbar
Die ersten Satellitenbilder des Ölteppichs vor der libanesischen Küste, die die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission (GFS) zur Verfügung gestellt hat, zeigen, dass der Ölteppich jetzt die syrische Küste erreicht hat und sich nach Norden weiter ausbreitet. Der Ölteppich entstand, als zwischen dem 15. und 17. Juli das Kraftwerk Jiyyeh bombardiert wurde. Seitdem sind Tausende von Tonnen Öl aus geborstenen Öltanks ins Mittelmeer geflossen, und der Ölteppich breitete sich schnell über 80 km entlang der libanesischen Küste aus. Jetzt zeigen die GFS-Satellitenbilder, dass das Öl bereits syrische Gewässer erreicht und etwa 10 km der syrischen Küste verschmutzt hat. Der Ölteppich ist eine ökologische Katastrophe, da durch ihn die vom Aussterben bedrohten Grünen Meeresschildkröten nach dem Brüten nicht mehr hinaus ins offene Meer gelangen können. Darüber hinaus könnte er sich auch sehr negativ auf die libanesische Wirtschaft auswirken. "Wir müssen uns auch über die kurz- und langfristigen Auswirkungen auf die Meeresumwelt große Sorgen machen, einschließlich der Biodiversität, auf die sich, über Tourismus und Fischerei, die Existenz so vieler Menschen gründet", sagte Achim Steiner, Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Das UN-Umweltprogramm hat nun die Regierung Zyperns gebeten, mit MEDSLIK eine Prognose für den Ölteppich zu modellieren um herauszufinden, ob er sich auf weitere Mittelmeeranrainerstaaten auswirken wird. Die Europäische Kommission und mehrere Länder haben bereits ihre Hilfe bei der Beseitigung des Ölteppichs angeboten.
Länder
Zypern, Libanon, Syrien