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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Handel mit Lebendfisch bedroht Korallenriffe

Führende Meereswissenschaftler rufen die Regierungen dringend dazu auf, den Handel mit Lebendfisch zu kontrollieren, da dieser weltweit eine enorme Bedrohung für die Korallenriffe darstellt. Korallenriffe sind vielen Bedrohungen, wie Verschmutzung, Überfischung und Korallenb...

Führende Meereswissenschaftler rufen die Regierungen dringend dazu auf, den Handel mit Lebendfisch zu kontrollieren, da dieser weltweit eine enorme Bedrohung für die Korallenriffe darstellt. Korallenriffe sind vielen Bedrohungen, wie Verschmutzung, Überfischung und Korallenbleichen aufgrund wärmerer Wassertemperaturen, ausgesetzt. Laut einem Bericht von 2004 über den Zustand der Korallenriffe weltweit wurden bereits 20 Prozent durch menschliche Eingriffe effektiv zerstört und 50 Prozent droht der Kollaps. Seit den siebziger Jahren ist der Handel mit Lebendfisch ständig gewachsen und stellt nun eine ernsthafte Bedrohung für die Korallenriffe auf der ganzen Welt dar. Für einige Menschen ist es der Höhepunkt eines Besuchs im Luxus-Fischrestaurant, sich einen lebenden Fisch aus dem Aquarium auszusuchen. Viele dieser Fische sind jedoch bedroht und wenn sie in großem Umfang aus der Nahrungskette der Korallenriffe verschwinden, hat dies unmittelbare Auswirkungen auf das Riff. Insbesondere vermehrt sich in einer solchen Situation der Korallen fressende Dornenkronen-Seestern ungehindert. In einem in der jüngsten Ausgabe des Magazins Science veröffentlichten Brief rufen die Wissenschaftler die Regierungen und Behörden auf allen Ebenen auf, strengere Vorschriften über die Nutzung der Ressourcen von Korallenriffen einzuführen. "Aufgrund der hohen internationalen Nachfrage nach Lebendfisch plündern umherziehende Wilderer die Korallenriffe, bevor örtliche Institutionen Zeit haben, die Gesetze umzusetzen, die die Wilderei verbieten", stellen die Wissenschaftler fest. Sie argumentieren, dass dringendes Handeln geboten ist, um Institutionen einzurichten, die in der Lage sind, aus den Erfahrungen mit den umherziehenden Wilderern zu lernen und schnell auf die Nachfrageänderungen auf den globalen Märkten zu reagieren. Die Wissenschaftler weisen auch darauf hin, dass das beste Argument für die Regulierung des Handels mit Lebendfisch die soziale Ungleichheit ist, die durch die Ausbeutung der Riffressourcen entsteht. "Wenn diese Ressourcen einmal zerstört und vergessen sind, dann bezahlen die Menschen vor Ort dafür, denn sie haben weniger Möglichkeiten für ihre zukünftige Entwicklung", warnen die Wissenschaftler.