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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Studie: Wissenschaftlerinnen verdienen weniger als ihre männlichen Kollegen

Inwiefern bei Wissenschaftlern in Großbritannien geschlechtsspezifische Gehaltsunterschiede bestehen und worin die Gründe hierfür liegen, wurde nun im Rahmen einer Studie untersucht. Eines der Ergebnisse dieser Studie ist, dass in fast einem Viertel der Fälle, in denen Frauen ...

Inwiefern bei Wissenschaftlern in Großbritannien geschlechtsspezifische Gehaltsunterschiede bestehen und worin die Gründe hierfür liegen, wurde nun im Rahmen einer Studie untersucht. Eines der Ergebnisse dieser Studie ist, dass in fast einem Viertel der Fälle, in denen Frauen ein niedrigeres Gehalt erhielten, dieser Umstand nicht auf Faktoren wie Alter oder Dauer des Beschäftigungsverhältnisses zurückzuführen war und somit möglicherweise auf eine Diskriminierung von Frauen schließen lässt. Dr. Sara Connolly von der Universität East Anglia hat eine gründliche Auswertung der Daten vorgenommen, die im Rahmen des Projekts ASSET (Athena Survey of Science Engineering and Technology) gesammelt wurden. Das Ziel des Projekts bestand darin, das Bewusstsein für die Hindernisse zu stärken, die die wissenschaftliche Karriere von Frauen in Großbritannien behindern. An der Umfrage nahmen über 7 000 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Universitäten, Forschungsinstituten und der Industrie teil. Dr. Connolly stellte fest, dass Akademikerinnen, die in der Wissenschaft tätig sind, schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen. Der Gehaltsunterschied reichte von 1 000 GBP (etwa 1 500 EUR) bis zu 4 000 Pfund (etwa 6 000 EUR) bei Professorenstellen. In der Studie wurde darüber hinaus untersucht, inwiefern die bestehenden Gehaltsunterschiede auf die Tatsache zurückgeführt werden können, dass Frauen jünger, weniger berufserfahren oder in anderen Bereichen tätig sind. Die Auswertung der Daten ergab, dass die Gehaltsunterschiede in 77 Prozent aller Fälle mit diesen Faktoren begründet werden konnten. In 23 Prozent der Fälle scheint die unterschiedliche Vergütung jedoch unbegründet zu sein. Laut Bericht "deutet dies auf bestehende Ungleichbehandlungen, beispielsweise Diskriminierung, hin." Die Studie untersuchte zudem, in welchem Abschnitt der Karriereleiter sich der weitere Aufstieg für Frauen am schwierigsten gestaltet. Diese unsichtbare Barriere wird als "gläserne Decke" bezeichnet. Im Hochschulwesen ist die größte Barriere beim Erreichen des Professortitels zu bewältigen. In Forschungsinstituten gibt es eine "gläserne Decke", die Frauen den Aufstieg von ihrer Stelle als Postdoktorandin zur Wissenschaftlerin erschwert. In der Industrie gelangen Frauen über Positionen auf mittlerer Ebene meist nicht hinaus. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen zeitlich befristete Arbeitsverträge erhalten, größer als bei Männern. Dr. Connolly betont, wie wichtig es sei, die Faktoren, die die Höhe des Gehalts und die Karriere beeinflussen, noch intensiver zu untersuchen, und herauszufinden, auf welche Art und Weise Wissenschaftlerinnen am besten unterstützt und gefördert werden können. Zu diesem Zweck ist nun eine dritte Umfrage angelaufen. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf die Bereiche gelegt, die im Projekt Athena als wichtigste Gründe dafür identifiziert wurden, warum die Karriere von Männern und Frauen in Wissenschaft, Medizin und Ingenieurwesen unterschiedlich verläuft.

Länder

Vereinigtes Königreich