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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Mehr Frauen als Männer in W&T beschäftigt, jedoch noch Defizite in Wissenschaft und Ingenieurwesen

In den meisten EU-Mitgliedstaaten sind mehr Frauen als Männer in den Bereichen Wissenschaft und Technologie beschäftigt. Laut neuen Zahlen von Eurostat, dem Statistischen Amt der EU, sind jedoch nur wenige dieser Frauen Wissenschaftlerinnen oder Ingenieurinnen. Der Bericht "...

In den meisten EU-Mitgliedstaaten sind mehr Frauen als Männer in den Bereichen Wissenschaft und Technologie beschäftigt. Laut neuen Zahlen von Eurostat, dem Statistischen Amt der EU, sind jedoch nur wenige dieser Frauen Wissenschaftlerinnen oder Ingenieurinnen. Der Bericht "Geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen Europas Wissensarbeitern" gibt einen Überblick über europäische Humanressourcen in Wissenschaft und Technologie (W&T) in der Altersgruppe von 25 bis 64 für das Jahr 2004. Laut Bericht wurden von den 76 Millionen Menschen, die in diesem Sektor arbeiten, knapp 30 Millionen dem so genannten Kernbestand der in W&T Beschäftigten zugerechnet, d. h. den in einem wissenschaftlich-technischen Beruf Tätigen mit einem Hochschulabschluss. Durchschnittlich waren über 50 Prozent der Angestellten in Wissenschaft und Technologie Frauen, verglichen mit einem Anteil von nur 44 Prozent an den Arbeitskräften insgesamt. In einigen Mitgliedstaaten lag der weibliche Prozentsatz jedoch über dem Durchschnitt. In Estland, Lettland und Litauen beispielsweise betrug der Anteil von Frauen in Wissenschaft und Technologie 69,2 Prozent, 65,7 Prozent bzw. 65,6 Prozent. Auf Platz vier lag mit einem Wert von 69,9 Prozent Frauen in diesen Bereichen Bulgarien. In Portugal, Slowenien und drei polnischen Regionen arbeiteten ebenfalls mehr als 60 Prozent Frauen in W&T, obwohl der Anteil in den meisten Regionen Polens darunter lag. Der Prozentsatz der weiblichen Beschäftigten in W&T betrug hier über 50 Prozent. Am anderen Ende der Skala liegen die Schweiz und Luxemburg mit weniger als 40 Prozent Frauen in W&T unter dem EU-Durchschnitt. Während jedoch eine knappe Mehrheit der in Europa in Wissenschaft und Technologie Beschäftigten Frauen sind, sind dennoch erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede zu verzeichen: Wissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen sind meist immer noch in der Minderheit. In der EU waren 2004 nur 29 Prozent aller Wissenschaftler und Ingenieure Frauen. Nur in den drei baltischen Ländern stellten Frauen mehr als die Hälfte der Wissenschaftler und Ingenieure. Litauen hatte den höchsten Anteil (55,5 Prozent), gefolgt von Lettland (51,4 Prozent) und Estland (51 Prozent), entsprechend den hohen Prozentsätzen an Frauen in W&T in diesen Ländern. Deutschland, Frankreich und das UK lagen unter dem EU-Durchschnitt. Dort betrug der Frauenanteil an den Stellen in Wissenschaft und Ingenieurwesen nur 21,8 Prozent, 21,6 Prozent bzw. 20,1 Prozent. Den geringsten Anteil an Wissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen im Jahr 2004 hatte Luxemburg mit nur 17,7 Prozent. In dem Bericht wird auch die Erwerbslosenquote in den Bereichen W&T nach Geschlecht aufgeschlüsselt. So werden Frauen in W&T mit größerer Wahrscheinlichkeit erwerbslos als Männer. Unter den erwerbslosen in W&T Beschäftigten waren 2004 mit 1,4 Millionen mehr Frauen als Männer (1,2 Millionen). Der Bericht weist jedoch auch darauf hin, dass der Unterschied zwischen der Erwerbslosenquote für Männer und der für Frauen 2004 deutlich geringer als 2000 war. Diese jüngsten Eurostat-Zahlen dürften nach der Debatte über Frauen in der Wissenschaft keine Überraschung sein. In diesem Jahr veröffentlichte die Europäische Kommission den Bericht "She Figures 2006" für Europa, laut dem der Anteil an Frauen unter den Hochschulabsolventen steigt, während die Teilnahme von Frauen an der Forschung mit nur 18 Prozent im privaten Sektor und 35 Prozent im öffentlichen Sektor EU-weit allgemein niedrig ist. Für die Europäische Kommission waren die "She Figures" Besorgnis erregend, da Europa zusätzlich eine halbe Million Forscher benötigt, um die Lissabon-Ziele der EU zu erreichen, zum wettbewerbsfähigsten, wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu werden, denn diese Positionen können nicht schnell genug mit Frauen gefüllt werden.

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