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Kommission reduziert Fangquoten für Dorsch

Die Europäische Kommission wird die Dorsch-Fangquoten in der östlichen Ostsee um die erlaubte Höchstmenge von 15 Prozent reduzieren. Sie folgt damit nicht den Forderungen von Wissenschaftlern nach einer kompletten Einstellung der Fischerei, bis ein Bewirtschaftungsplan erstell...

Die Europäische Kommission wird die Dorsch-Fangquoten in der östlichen Ostsee um die erlaubte Höchstmenge von 15 Prozent reduzieren. Sie folgt damit nicht den Forderungen von Wissenschaftlern nach einer kompletten Einstellung der Fischerei, bis ein Bewirtschaftungsplan erstellt ist, da die Dorschbestände besorgniserregend gering sind. Die Kommission schlägt jedoch eine Erhöhung der Fangquoten für Ostseehering um 15 Prozent vor, da die Bestände nachhaltig seien. Die Sprottenbestände, die sich erfreulich gesund zeigen, werden ebenfalls wachsen. Im Juni hat der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) darauf hingewiesen, dass die Dorschbestände in der östlichen Ostsee überfischt, also nicht nachhaltig genutzt werden. Seinen Schätzungen zufolge werden 35 bis 40 Prozent des Dorschfangs nicht gemeldet. Deshalb empfahl der Rat, im Jahr 2007 den Fang komplett einzustellen und einen Auffüllungsplan zu entwickeln und umzusetzen. Die Kommission sagte jedoch, sie habe sowohl die wissenschaftlichen Empfehlungen des ICES zur Kenntnis genommen als auch die ihres eigenen Wissenschafts-, Technik- und Wirtschaftsausschusses für Fischerei (STECF). Darüber hinaus habe sie Rückmeldungen von anderen Beteiligten erhalten, insbesondere vom Regionalen Beirat für die Ostsee. Die Reduzierung der Gesamtfangmenge für Dorsch um 15 Prozent wird, so die Kommission, gewährleisten, dass die Fischereiressourcen nachhaltig genutzt werden und stabile Fangmöglichkeiten erhalten bleiben. Die neuen Maßnahmen gehen über die hinaus, die kürzlich im Mehrjahresplan für die langfristige Bewirtschaftung der Dorschbestände in der Ostsee vorgeschlagen wurden. Er sah eine phasenweise Senkung der fischereilichen Sterblichkeit um zehn Prozent vor, d. h. der Anzahl der Fische, die in einem Jahr gefangen werden im Verhältnis zu den durchschnittlichen Fischbeständen. Durch die Maßnahmen hätte der Gesamtfang im Jahr 2007 erhöht werden können, da mehr Jungfische nachwachsen. Die Kommission schlägt auch die Beibehaltung bestimmter Schonzeiten und -gebiete vor, in denen der Fang komplett verboten wird, wie 2006 vereinbart, während die Anzahl der zusätzlichen Verbotstage für demersale Ausrüstung, also Ausrüstung, die zum Fang bodennah lebender Fischarten eingesetzt wird, um zehn Prozent angehoben wird. Joe Borg, EU-Kommissar für Fischerei und maritime Angelegenheiten, erklärte: "Der Vorschlag unterstreicht unser Engagement für unseren gestaffelten Ansatz, der darauf ausgerichtet ist, die gefährdeten Dorschbestände wieder aufzufüllen und diejenigen Bestände, denen es derzeit besser geht, zu schützen, und zugleich den wirtschaftlichen Druck, dem der Fischereisektor durch solche Maßnahmen ausgesetzt wird, möglichst gering zu halten." Die EU diskutiert derzeit mit Russland Vorschläge für Fangquoten als Teil eines neuen bilateralen Fischereivertrags, der 2007 in Kraft treten soll.