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IMI-Agenda zur Überwindung von Engpässen für F&E-Effizienz

Die Initiative zur Förderung innovativer Arzneimittel (Innovative Medicines Initiative - IMI) hat eine neue Version ihrer strategischen Forschungsagenda (Strategic Research Agenda - SRA) veröffentlicht, in der Strategien zur Überwindung spezifischer "Engpässe" für eine effizie...

Die Initiative zur Förderung innovativer Arzneimittel (Innovative Medicines Initiative - IMI) hat eine neue Version ihrer strategischen Forschungsagenda (Strategic Research Agenda - SRA) veröffentlicht, in der Strategien zur Überwindung spezifischer "Engpässe" für eine effiziente F&E im Bereich neue Arzneimittel aufgeführt sind. Von zentraler Bedeutung hierfür wäre eine neue europäische Akademie für Arzneimittelforschung (European Medicines Research Academy - EMRA), die einige Ähnlichkeiten mit dem geplanten Europäischen Institut für Technologie (EIT) aufweist und Spitzenleistungen in der Arzneimittelforschung in Europa fördern soll. Laut der SRA "wurden Engpässe in folgenden Bereichen festgestellt: Sicherheitsprognose, Wirksamkeitsprognose, Beseitigung von Lücken im Bereich Wissensmanagement und Beseitigung von Lücken im Bereich Bildung und Fortbildung." Die Europäische Kommission und der Europäische Dachverband der pharmazeutischen Industrie (EFPIA) werden gemeinsam für eine neue Organisation zur Überwindung dieser Engpässe verantwortlich sein. Das Gremium wird zur Umsetzung der in der SRA dargelegte Strategie, mit der die Engpässe für eine effiziente F&E überwunden werden sollen, die Befugnis zur Zuweisung von Beihilfen für europäische öffentlich-private Kooperationen haben. "Patienten in Europa brauchen schnelleren Zugang zu besseren Arzneimitteln. Daher begrüßen wir die Veröffentlichung der zweiten Version der strategischen Forschungsagenda", so Mary Baker von der European Parkinson's Disease Association. "Patienten in ganz Europa freuen sich auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Unternehmen und Hochschulen im Rahmen der Initiative zur Förderung innovativer Arzneimittel." In der SRA sind vier "Säulen" zur Ausrichtung der Forschung aufgeführt: - Vorhersagbarkeit der Sicherheitsbewertung (Säule I): Neun Empfehlungen, einschließlich eines europäischen Forschungszentrums für Arzneimittelsicherheit, eines Rahmens zur Entwicklung menschlicher Biomarker und einer Regulierungseinrichtung; - Vorhersagbarkeit der Wirksamkeitsbewertung (Säule II): Fünf Empfehlungen, jeweils im Zusammenhang mit den fünf vorrangigen Krankheitsbereichen für Europa: Krebs, Hirnstörungen, entzündungsbedingte Krankheiten, Stoffwechselkrankheiten und Infektionskrankheiten. Zu den Empfehlungen gehören die Einrichtung krankheitsspezifischer europäischer Bildgebungsnetzwerke, die Entwicklung regionaler Spitzenforschungszentren, die Einrichtung krankheitsspezifischer Zentren für die Validierung neuer Biomarker und die Förderung der Zusammenarbeit mit Patienten und Regulierungsbehörden; - Wissensmanagement (Säule III): 15 Empfehlungen, darunter: ein Team für translationales Wissensmanagement zur Unterstützung von Projekten der Säulen I und II sowie Einrichtung einer Wissensmanagement-Plattform zur Entwicklung effektiver Datenintegrations- und Analysetools; - Bildung und Fortbildung (Säule IV): Fünf Empfehlungen, darunter: eine EMRA sowie multidisziplinäre Programme zur Entwicklung von Fähigkeiten, in denen biologische und medizinische Fachkenntnisse vereint sind. Die EMRA wäre laut der SRA eine "Plattform für Bildung und Fortbildung, die den gesamten Lebenszyklus eines Arzneimittels abdeckt." Sie "sollte auf bestehenden Spitzenforschungszentren innerhalb der relevanten Fachrichtungen aufbauen. Mit ihr soll kein System für B&F [Bildung und Fortbildung] parallel zu bestehenden Universitäten und Hochschulbildungseinrichtungen aufgebaut werden." Jonathan Knowles, Vorsitzender der Forschungsdirektorengruppe des EFPIA: "Die Mitglieder der Forschungsdirektorengruppe möchten so schnell wie möglich mit der Umsetzung der in der strategischen Forschungsagenda definierten hochinteressanten Forschungsprojekte zu beginnen, sobald wir im kommenden Jahr grünes Licht von der EU erhalten." Die IMI soll den Status einer Gemeinsamen Technologieinitiative erhalten, wenn das Siebte Rahmenprogramm (RP7) Anfang 2007 anläuft. Sie wird während der Laufzeit des RP7 Investitionen von etwa drei Milliarden EUR benötigen, die zu gleichen Teilen von der Europäischen Kommission und dem Pharmasektor aufgebracht werden.