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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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CNRS-Ethikkomitee veröffentlicht Empfehlungen zur Nanotechnologie

Das Ethikkomitee des nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung Frankreichs CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique) hat eine Stellungnahme mit acht Empfehlungen bzgl. der ethischen Implikationen der Nanowissenschaften und Nanotechnologien veröffentlicht. ...

Das Ethikkomitee des nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung Frankreichs CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique) hat eine Stellungnahme mit acht Empfehlungen bzgl. der ethischen Implikationen der Nanowissenschaften und Nanotechnologien veröffentlicht. Unter anderem wird empfohlen, eine Debatte mit Wissenschaftlern, Politikern und der Öffentlichkeit zu eröffnen, Forscher hinsichtlich der ethischen Dimensionen ihrer Arbeit zu sensibilisieren und Minileitfäden über die ethischen Implikationen der Nanowissenschaften zu erstellen. Nach Ansicht des Ethikkomitees (COMETS) sollte die Entwicklung der Nanowissenschaften aufgrund deren Potenzials in einer ganzen Reihe von Bereichen (von Energie und Umwelt bis hin zur Textilindustrie und Medizin) in Bezug auf ihre Risiken und Sicherheit untersucht werden - mögliche soziale Auswirkungen dürfen von Forschern und Organisationen, die die Nanotechnologien fördern, nicht außer Acht gelassen werden. Ziel der Empfehlungen ist weniger die Hinführung zu ethisch korrekter Forschung, mit einer Reihe von Normen und Verboten, sondern ganz im Gegenteil die Entwicklung ethischer Wachsamkeit mithilfe einer Reihe von Maßnahmen zur Förderung einer ethischen Denkweise bzgl. der Werte, Mittel und des Nutzens wissenschaftlicher Forschung. COMETS geht von einer "verantwortlichen Entwicklung" der Nanotechnologie aus und möchte seine Forscher und Partner darin unterstützen, einen Mittelweg zwischen der Forschungsfreiheit und der Verantwortung der Forschung gegenüber der Gesellschaft zu finden. Das Komitee ist ebenfalls der Meinung, dass viele Forscher sich der ethischen Implikationen ihrer Arbeit noch nicht bewusst sind, und möchte sie daher für diese Themen durch Debatten und Aufklärung sensibilisieren. Aus diesen Gründen hat COMETS die folgenden acht Empfehlungen ausgesprochen: 1. Eröffnung einer Debatte unter allen Beteiligten, die an der Entwicklung eines Forschungsprogramms interessiert sind: Wissenschaftler, Politiker und die Öffentlichkeit. 2. Aufklärung der Wissenschaftler über die ethischen Auswirkungen ihrer Forschung auf mehreren Stufen ihrer Karriere. 3. Erstellung von Minileitfäden über Ethik für Forscher auf Grundlage von aktuellen Studien. 4. Einrichtung eines "Ethikraums" in Forschungszentren, in dem Forscher, Ingenieure und Techniker mit Geistes- und Sozialwissenschaftlern debattieren können. 5. Förderung des Interesses der Geistes- und Sozialwissenschaftler an den Nanowissenschaften und Nanotechnologien. 6a. Festlegung von Vorgehensweisen für den Fall von Interessenkonflikten mit der Industrie. 6b. Sicherstellung von Transparenz in Bezug auf die Finanzierungsquellen und wenn möglich in Bezug auf die Ergebnisse gemeinsamer Projekte zwischen dem CNRS und der Industrie. 7. In der Öffentlichkeitsarbeit: - Vorstellung der erwarteten Möglichkeiten der Nanowissenschaften und Nanotechnologien ohne Verheimlichung der potenziellen Risiken. - Hervorhebung der Vorteile für die Gesellschaft und der Gründe, weshalb die Nanowissenschaften priorisiert werden, ohne sich ausschließlich auf den wirtschaftlichen und industriellen Nutzen zu beschränken. - Einbeziehung der langfristigen Implikationen der Nanowissenschaften. 8. Bildung von Gremien, in denen ein Dialog und Bürgerdebatten auf lokaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene geführt werden können. COMETS ist ein beratendes Organ mit zwölf Mitgliedern: Forscher und Ingenieure aus unterschiedlichen Gebieten und Vorstandsmitglieder des CNRS. Seit das Komitee 1994 ins Leben gerufen wurde, befasst es sich mit den ethischen Aspekten der Forschung, stellt Empfehlungen auf und ist bemüht, Aufklärungsarbeit unter Wissenschaftlern zu leisten.

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