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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU und Japan erzielen Vereinbarung über ein breiter angelegtes Konzept für die Fusionsenergie

Am 22. November haben die EU und Japan ein Abkommen über das sogenannte "breiter angelegte Konzept" für die Fusionsenergie paraphiert. Vertreter beider Parteien unterzeichneten ein Abkommen über drei in Japan durchzuführende Großforschungsprojekte. Dieses Abkommen beinhaltet...

Am 22. November haben die EU und Japan ein Abkommen über das sogenannte "breiter angelegte Konzept" für die Fusionsenergie paraphiert. Vertreter beider Parteien unterzeichneten ein Abkommen über drei in Japan durchzuführende Großforschungsprojekte. Dieses Abkommen beinhaltet eine privilegierte Partnerschaft zwischen der EU und Japan zur Ergänzung des ITER-Projekts, dem Internationalen Thermonuklearen Versuchsreaktor. Das auf zehn Jahre abgeschlossene Abkommen hat ein EU-Investitionsvolumen von 340 Mio. EUR. "Dieses Abkommen ist das Ergebnis umfangreicher fachlicher und politischer Gespräche zwischen der EU und Japan", so der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik. "Dieses 'breiter angelegte Konzept' wird parallel zum ITER verfolgt und führt Forschungsstärken und Interessen zusammen, um so den Nutzen aus unseren Forschungsinvestitionen zu optimieren und die Fusionsenergie Wirklichkeit werden zu lassen." Potocnik parpaphierte das Abkommen gemeinsam mit Japans stellvertretendem Minister für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie. Dieses breiter angelegte Konzept garantiert Japan bestimmte Vorteile im Rahmen des ITER-Projekts und seinen Begleitmaßnahmen. Japan war sehr daran interessiert, den ITER-Reaktor auf japanischem Boden errichten zu lassen, doch man einigte sich schließlich auf den Standort Cadarache in Frankreich. Im Rahmen des ersten Projekts wird der detaillierte technische Gesamtentwurf der Internationalen Anlage zur Bestrahlung von Fusionswerkstoffen (IFMIF) erstellt. Die IFMIF wird die Möglichkeit bieten, fortschrittliche Werkstoffe in einem Umfeld auf ihre Eignung hin zu prüfen, das dem eines künftigen Fusionskraftwerks in etwa entspricht. Will man die Fusion als wichtige Energiequelle nutzen, werden Werkstoffe benötigt, die ihre grundlegenden physikalischen Eigenschaften behalten und nicht über längere Zeiträume hoch radioaktiv bleiben, nachdem sie den extremen thermischen Bedingungen und der Strahlung in einem Fusionsreaktor ausgesetzt waren. Das zweite Projekt ist das gemeinsam von der EU und Japan durchgeführte "Satelliten"-Tokamak-Programm. Während des Baus der ITER-Anlage werden zum Test der Betriebsszenarien und zur Beantwortung wichtiger physikalischer Fragen Großversuchseinrichtungen benötigt. Bei der JT-60U-Tokamak-Anlage in Japan geht man davon aus, dass sie diesen Zweck erfüllen kann. Daher wird diese Anlage zu einem modernen surpraleitenden Tokamak aufgerüstet und von Europa und Japan als "Satelliten"-Einrichtung für den ITER verwendet. Bei dem dritten Projekt handelt es sich um das internationale Forschungszentrum für Fusionsenergie. Zu den Aufgaben des Zentrums gehören die Koordinierung der Forschungsmaßnahmen, großmaßstäbliche Simulationen und Fernversuche, um Wissenschaftlern eine breite Beteiligung an den ITER-Experimenten zu ermöglichen. Die endgültige Unterzeichnung des Abkommens über das breiter angelegte Konzept ist für Anfang 2007 geplant. Das Abkommen zwischen der EU und Japan über das breiter angelegte Konzept erfolgt einen Tag nach der Unterzeichnung des ITER-Vertrags und am gleichen Tag wie die Unterzeichnung eines Abkommens zwischen der EU und der Republik Korea über eine engere Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Fusionsenergie.

Länder

Japan

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