Neues europäisches Labor für Materialien mit Lebensmittelkontakt wird zur Sicherheit der Lebensmittel in Europa beitragen
Die Europäische Kommission hat in der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) in Ispra, Italien, ihr neues gemeinschaftliches Referenzlabor für Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, eröffnet. Bei der Vorbereitung, Verarbeitung, Verpackung, Lagerung und beim Servieren kommen Lebensmittel mit einer Reihe von Materialien in Kontakt. Die Verarbeitungsgeräte, Küchengeräte, Verpackungen sowie Besteck und Geschirr werden aus verschiedensten Materialien hergestellt, wie Plastik, Papier, Glas, Porzellan, Metall und Holz. Wir benötigen diese Verpackungsmaterialien für Lebensmittel insbesondere zum Schutz der Lebensmittel und um sie bis zum Verzehr frisch zu halten. Die Verbraucher müssen jedoch Gewissheit darüber haben, dass die Inhaltsstoffe von Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen - beispielsweise in Verpackungen-, nicht in die Lebensmittel gelangen, und zu diesem Zweck wurde das neue Labor eingerichtet. Das gemeinschaftliche Referenzlabor für Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, wurde eingerichtet, um mit der Unterstützung nationaler Referenzlaboratorien die harmonisierte Umsetzung der EU-Rechtsvorschriften zu Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, in ganz Europa zu gewährleisten. Die GFS wurde als Standort gewählt, weil sie bereits seit über zehn Jahren Erfahrung in diesem Bereich hat. In dieser Zeit hat die GFS eine Datenbank eingerichtet, in der die chemischen und physikalischen Eigenschaften von über 400 Stoffen erfasst sind, die bei der Produktion von Materialien mit Lebensmittelkontakt verwendet werden, sowie 350 Verfahren für deren Analyse. Beispielsweise führte die Forschung der GFS zu Materialien zur Beschichtung von Konservendosen zu einer Gesetzesänderung, nachdem bekannt wurde, dass zu große Mengen von Stoffen freigesetzt wurden. Außerdem führte die Untersuchung von Sicherheitsaspekten recycelter Materialien mit Lebensmittelkontakt zur Erarbeitung von Leitlinien für das sichere Recycling solcher Materialien. Fortgeschrittene Analysetechniken sind nötig, um den möglichen Übergang von Stoffen aus der Verpackung in die Lebensmittel zu erforschen und zu kontrollieren. Das neue Referenzlabor wird bereits laufende Arbeiten auf diesem Gebiet unterstützen und Referenzmaterialien entwickeln, um nationale Referenzlaboratorien bei der Untersuchung der Sicherheit und Effizienz von Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, zu unterstützen. Darüber hinaus wird es Ausbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter von nationalen Referenzlabors anbieten und ein Diskussionsforum für alle Beteiligte bereitstellen. "Ich bin erfreut, dass dieses neue gemeinschaftliche Referenzlabor heute offiziell eröffnet werden kann", sagte der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik. "Die Arbeit der Wissenschaftler in diesem Labor wird echte Auswirkungen auf unser aller Leben haben und dazu beitragen, dass Gesundheitsschädigungen durch unsichere Lebensmittel vermieden werden."