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The solution for flexible bike sharing initiatives without fixed stations

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Energieautarke E-Bikes könnten Bike-Sharing vorantreiben

Ein italienisches KMU hat ein intelligentes Design für Hybrid-Fahrräder entwickelt, das einige technische und finanzielle Hindernisse beseitigen kann, die der Verbreitung von Bike-Sharing-Systemen in Städten im Wege stehen.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität

Seit 1995 die ersten großen Initiativen in Kopenhagen und Portsmouth gestartet wurden, haben sich Bike-Sharing-Systeme auf immer mehr europäische Städte ausgeweitet. Dieser Anstieg wurde durch technologische Fortschritte und die wachsende Anerkennung der Umweltvorteile unterstützt. Einige hartnäckige Probleme bleiben jedoch bestehen. Bike-Sharing-Systeme der dritten Generation wie Vélib’ in Paris oder Bicing in Barcelona basieren auf einem Netzwerk von Dockingstationen, das sich über die gesamte Stadt erstreckt und Nutzern die Möglichkeit bietet, Fahrräder auszuleihen und wieder abzustellen. Der Bau und die Wartung dieser Stationen können zwischen 70 % und 80 % der Kosten eines solchen Verleihsystems ausmachen. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts BITRIDE BIKE SHARING, das von Zehus, einem italienischen Start-up für intelligente Mobilität, betrieben wird, wurde eine Reihe hybrider energieautarker Fahrräder entwickelt, die einige der Probleme zu überwinden versprechen, die diese Systeme einschränken. Die Lösung von BITRIDE BIKE SHARING besteht aus einer Nabe am Hinterrad des Fahrrads, an der ein Motor, Akkus, Elektronik und Sensoren in einer einzigen Einheit mit einem Gewicht von 3 kg angebracht sind. Der Motor funktioniert dabei wie ein Dynamo – er lädt sich selbst auf, wenn das Fahrrad in Bewegung gebracht wird. „Er gibt Ihnen Schub, wenn Sie bergauf fahren oder an einer Ampel anfahren, und erzeugt Strom, wenn Sie bergab fahren, bremsen oder sich mit konstanter Geschwindigkeit fortbewegen“, so Giovanni Alli, Kundendienstleiter bei Zehus. Energieautarke Fahrräder Energieautarkes Fahren bedeutet, dass die Akkus kleiner und kostengünstiger ausfallen, aber dennoch von guter Qualität sind und das Fahrrad zum Aufladen nicht angeschlossen werden muss. „In der Vergangenheit hat es Tests bezüglich der Elektrifizierung von Bike-Sharing-Systemen gegeben, die jedoch aufgrund der Kosten für die Akkusätze nicht nachhaltig waren“, erklärt Paolo Lisanti, CTO von Zehus. „Wir haben versucht, dieses Problem mit unserer Technologie anzugehen, zu der ein Motor gehört, der äußerst effizient lädt.“ Die vom Motor erzeugte überschüssige Energie wurde genutzt, um Mehrwertdienste zu schaffen. Ein Satz von vier Sensoren schaltet LED-Leuchten beim Stoppen und Abbiegen nach links bzw. rechts ein, was die Sicherheit erhöht. Darüber hinaus treiben diese Sensoren auch ein Ortungsmodul an, das nicht nur die Position des Fahrrads anzeigt, sondern auch auf ungewöhnliches Verhalten von Radfahrern aufmerksam macht und das Risiko von Vandalismus und Diebstahl reduziert. Dieses Modul wird durch eine Sperrvorrichtung ergänzt, die ferngesteuert werden kann. Kein Anschließen erforderlich Ortbare Fahrräder lassen physische Docking-Stationen, die die größten Kosten für herkömmliche Systeme verursachen, überflüssig werden. Stattdessen können Radfahrer die Fahrräder in bestimmten Bereichen der Stadt abstellen, die als virtuelle Parkstationen oder VPS bezeichnet werden. In einigen Städten hat das sogenannte „Free-Floating“-Parksystem für E-Bikes Probleme verursacht, da Radfahrer Fahrräder überall stehen lassen können und so möglicherweise Gehsteige blockieren oder generell den öffentlichen Raum missbrauchen. „Unsere mobile App kann erkennen, ob sich das Fahrrad innerhalb der virtuellen Parkstation befindet, sodass Sie das Fahrrad absperren können. Andernfalls wird Ihnen empfohlen, sich zu einer VPS zu begeben“, sagt Lisanti. „Wenn jemand ein entsperrtes Fahrrad zurücklässt, kann dies strafrechtliche Folgen nach sich ziehen.“ Eine Umfrage unter den Teilnehmern an einem Pilotprojekt mit 350 Fahrrädern in Mailand im Jahr 2018 ergab, dass 82 % den Dienst weiter nutzen wollten, während 60 % das Fahrrad im Hybrid-Modus als komfortabel oder sehr komfortabel bezeichneten. Zehus bereitet sich nun auf die Markteinführung des Systems vor und führt Gespräche mit dem italienischen Zugbetreiber Ferrovie Nord über die Einführung eines integrierten Zug-Fahrrad-Dienstes in der Region Lombardei.

Schlüsselbegriffe

BITRIDE BIKE SHARING, Hybrid-Fahrräder, intelligente Fahrräder, energieautarke E-Bikes, Free-Floating-Parksystem, virtuelle Parkstationen

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