Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

Astronomie in Europa: Zukunftsaussichten

Michael Bode, Professor für Astrophysik an der Liverpooler John Moores University, untersucht seit Kurzem, welche Infrastrukturen zur Unterstützung der europäischen Astronomie in den kommenden zehn bis zwanzig Jahren notwendig sein werden. Diese Aufstellung von notwendigen I...

Michael Bode, Professor für Astrophysik an der Liverpooler John Moores University, untersucht seit Kurzem, welche Infrastrukturen zur Unterstützung der europäischen Astronomie in den kommenden zehn bis zwanzig Jahren notwendig sein werden. Diese Aufstellung von notwendigen Infrastrukturen erfolgt im Auftrag von ASTRONET, einem ERA-Net, zu dem neun nationale wissenschaftliche Organisationen und Labore aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Norwegen und Spanien gehören. Das ERA-Net zählt ferner die Europäische Südsternwarte (ESO) als Mitglied und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) als assoziiertes Mitglied. ERA-Net-Programme (ERA, European Research Area - Europäischer Forschungsraum) wurden zur Unterstützung der Koordination und gegenseitigen Öffnung nationaler und regionaler Forschungsprogramme ins Leben gerufen. Die Astronomie zählt zu den ältesten Wissenschaften der Welt. Seit Beginn der Menschheitsgeschichte beobachten Astronomen systematisch den Nachthimmel, doch erst mit Erfindung des Teleskops entwickelte sich die Astronomie zu einer wahrhaftigen Wissenschaft. Dank unerschrockener Wissenschaftler und immer bedeutenderer technologischer Fortschritte erschließen sich uns nach und nach die Vorgänge, die an der Entstehung unseres Universums beteiligt waren und noch heute das Bild des Weltalls verändern. Trotzdem gibt uns das Weltall nach wie vor große Rätsel auf, etwa solche Phänomene wie der Ursprung und die Entwicklung von Galaxien und Sternen, oder die Frage nach den Rändern des Universums und welchen Platz der Mensch in diesem großen Ganzen einnimmt. Antworten auf diese Fragen erfordern die Weiterentwicklung bestehender Infrastrukturen und europaweite Investitionen in neue Einrichtungen und Technologien. Die Aufstellung der Infrastrukturen soll dazu dienen, die verschiedenen Möglichkeiten unter die Lupe zu nehmen und eine Liste vorrangiger Weltraummissionen, Bodeneinrichtungen, virtueller Observatorien und großangelegter Computereinrichtungen zu erstellen, die in den nächsten zwanzig Jahren entwickelt werden sollen. Zu den geplanten Infrastrukturen zählen die größten Radio- und optischen Teleskope aller Zeiten, sowie Technologien zum Aufspüren exotischer subatomarer Teilchen. Wahrscheinlich ist auch die Einrichtung hoch entwickelter Weltraumobservatorien, die nicht nur im elektromagnetischen Spektrum Beobachtungen anstellen, sondern auch Gravitationswellen nachweisen können. Ferner sind Maßnahmen denkbar, die das Interesse junger Leute an der Astronomie fördern sollen. "Angesichts des Umfangs und der Kosten solcher Einrichtungen ist es wichtig, dass sich Wissenschaftler und entsprechende Finanzierungsgremien in Europa anhand von festgelegten wissenschaftlichen Grundsätzen auf die Infrastrukturen einigen, in die in den kommenden zwanzig Jahren investiert werden soll", erläutert Professor Bode. "Ein derartiger Konsens dürfte schwierig zu erzielen sein, wäre aber der Wettbewerbsfähigkeit und Solidität der europäischen Astronomie und Weltraumforschung auf lange Sicht äußerst zuträglich. Europäische Astronomen haben die Chance, sich in den kommenden Jahrzehnten bei der Erforschung des Weltalls durch die Menschheit an die Spitze zu setzen", so Keith Mason, Chief Executive des Rats für Teilchenphysik und Astronomieforschung (Particle Physics and Astronomy Research Council - PPARC), der ASTRONET angehört. Es besteht Einigkeit darüber, dass die Erstellung eines solchen langfristigen strategischen Plans für die europäische Astronomie in den Aufgabenbereich von ASTRONET fallen sollte, das die wichtigsten nationalen Forschungsorganisationen in Europa sowie die ESO und die ESA zusammenbringt. Die Aufstellung wird bis Mitte 2008 erwartet.

Länder

Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen, Vereinigtes Königreich