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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Frankreich nutzt Forschungsergebnisse nicht in ausreichendem Maße

Forschungsergebnisse werden in Frankreich noch immer nicht ausreichend genutzt, obwohl Maßnahmen zur Förderung der Innovations- und Forschungsgrundlagen des Landes ergriffen wurden, so lautet das Fazit eines Berichts des französischen Ministeriums für Hochschulbildung und Fors...

Forschungsergebnisse werden in Frankreich noch immer nicht ausreichend genutzt, obwohl Maßnahmen zur Förderung der Innovations- und Forschungsgrundlagen des Landes ergriffen wurden, so lautet das Fazit eines Berichts des französischen Ministeriums für Hochschulbildung und Forschung. Die Verfasser des Berichts kamen zu diesem Ergebnis, nachdem sie die Strukturen französischer und ausländischer Labors der öffentlichen Hand und der privaten Wirtschaft sowie deren Fähigkeit, ihre Forschungsergebnisse wirksam einzusetzen, miteinander verglichen und einander gegenübergestellt hatten. Einer der Schlüsselindikatoren für die Nutzung von Forschungsergebnissen ist der Bereich öffentlich-private Forschungspartnerschaften. Laut Studie ist die Anzahl an Verträgen zwischen öffentlichen Forschungsinstituten und der Wirtschaft seit 1992 nicht gestiegen. Die Verträge wurden mehrheitlich lediglich mit einem kleinen Prozentsatz der öffentlichen Forschungsinstitute Frankreichs geschlossen. Dies hat eine Schwächung der französischen Wettbewerbsfähigkeit zur Folge, was - so die Verfasser der Studie - unmittelbare Auswirkungen auf die Beteiligung des Landes am EU-Forschungsrahmenprogramm nach sich zieht. Ein vergleichbarer Stillstand ist hinsichtlich des Nutzens, den die Forschungsinstitute aus ihrem geistigen Eigentum ziehen, zu beobachten. Obwohl die Zahl der Patentanträge in den vergangenen zehn Jahren gestiegen ist und sich seit 1996 fast verdoppelt hat, konnte Frankreich in der Folge nur einen geringen wirtschaftlichen Nutzen daraus ziehen. Die Verfasser der Studie vermuten, dass der Anstieg der Patente auf den Wunsch zurückzuführen ist, Erfindungen zu schützen, und es weniger darum geht, sie zu nutzen. Ein weiterer Grund für die mangelnden Erträge könnte darin liegen, dass viele der Patente von Forschungsinstituten geteilt werden. In der Studie wird Frankreichs Fähigkeit, einen Nutzen aus der eigenen Forschung zu ziehen, auch an der Anzahl von innovativen Unternehmen gemessen, die von öffentlichen Forschungsinstituten ins Leben gerufen werden. Die Zahlen lassen auf den ersten Blick viel Gutes vermuten: Insgesamt 90 Unternehmen werden jedes Jahr auf Initiative der öffentlichen Forschungsinstitute gegründet. Die Situation ist jedoch nicht so erfreulich wie angenommen, wenn man das Wachstum dieser Unternehmen betrachtet. Schätzungen der Studie zufolge erreicht weniger als eine von zehn Firmen vier Jahre nach ihrer Gründung einen Umsatz von einer Million Euro. Dieses Wachstumshemmnis sei u. a. auf Strukturen zurückzuführen, die einen schnellen Technologietransfer nicht begünstigen, sowie auf die fehlende Beteiligung der Wirtschaft. Schließlich wurde im Rahmen der Studie der Wechsel der Forscher zwischen öffentlichen Laboren und der Wirtschaft in Augenschein genommen, der nach Studienangaben am wirksamsten dazu führt, dass Wissen und Forschungsergebnisse übermittelt und genutzt werden. Doch auch hier besteht noch Raum für zahlreiche Verbesserungen. Im Jahr 2004 fanden lediglich 38 Prozent der jungen promovierten Wissenschaftler eine Anstellung in der privaten Wirtschaft gegenüber 62 Prozent, die eine Stelle im öffentlichen Dienst antraten. Um Abhilfe zu schaffen, fordern die Verfasser der Studie große Veränderungen in der Organisation und Durchführung von Forschung im öffentlichen Sektor. Sie empfehlen zudem die Entwicklung von Instrumenten wie Technologietransferbüros, die eine bessere Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft und öffentlichen Forschungsinstituten ermöglichen würden. Allerdings, so die Verfasser der Studie weiter, sollte keine der unternommenen Maßnahmen zur Verstärkung dieser Zusammenarbeit auf Kosten der Grundlagenforschung gehen.

Länder

Frankreich