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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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IKT für mehr Energieeffizienz

Dem Sektor der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) kommt eine wichtige Rolle zu, wenn es darum geht, die EU bei ihren Bemühungen zu unterstützen, die Ziele im Bereich der Energieeffizienz zu erreichen, lautete das Fazit eines Workshops über den Einsatz von IKT-L...

Dem Sektor der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) kommt eine wichtige Rolle zu, wenn es darum geht, die EU bei ihren Bemühungen zu unterstützen, die Ziele im Bereich der Energieeffizienz zu erreichen, lautete das Fazit eines Workshops über den Einsatz von IKT-Lösungen zur Erhöhung der Energieeffizienz, der in Brüssel im Rahmen der EU-Woche für nachhaltige Energie stattfand. Im Aktionsplan für Energieeffizienz, der Teil des umfassenden Energiepakets ist, das die Europäische Kommission am 10. Januar vorlegt hat, hat sich die EU das Ziel gesteckt, bis 2020 20 Prozent der Energie einzusparen. Führende Stakeholder aus der Welt der IKT sowie Vertreter der EU-Institutionen diskutierten im Rahmen eines Workshops darüber, wie IKT dazu beitragen könnten, dass die EU dieses Ziel erreicht. Auf dem Treffen wurden überwiegend optimistische Stimmen laut. "Ich wette, in einigen Jahren werden wir sagen können, dass 50 Prozent der Energieeinsparungen der IKT zu verdanken sind", so Bernard Meric, geschäftsführender Direktor für auswärtige Angelegenheiten in Verbindung mit Europa, dem Nahen Osten und Afrika bei Hewlett-Packard. "Ich denke, alles läuft auf IKT hinaus, wenn es um Energieeffizienz geht." Viele Teilnehmer hoben hervor, dass IKT bereits in einer Reihe von Bereichen für eine Rationalisierung von Prozessen gesorgt hat, zum Beispiel durch E-Banking, E-Government oder E-Gesundheit. Ferner sind Videokonferenztechnologien auf dem Vormarsch. Viele Unternehmen können dadurch sowohl ihren Beitrag an Treibhausgasemissionen reduzieren als auch finanzielle Einsparungen in ihren Reisebudgets erlangen. Allerdings war man sich auch überwiegend einig, dass die meisten Bürger eher selten auf die Idee kommen, IKT könne die Lösung für Energieeffizienzprobleme darstellen. "Die meisten stellen hier einfach keine direkte Verbindung her", erläuterte Frans de Bruïne, Direktor der Direktion "IKT für Bürger und Unternehmen" der GD Informationsgesellschaft und Medien der Europäischen Kommission. "Hier muss erst noch Aufklärungsarbeit geleistet werden", fügte er hinzu. Großes Energieeinsparpotenzial durch IKT besteht in den Privathaushalten. Kevin Fisher, Manager für Normen und Vorschriften bei Intel, hob hervor, dass im Vereinigten Königreich Privathaushalte für fast ein Drittel des Gesamtenergieverbrauchs verantwortlich sind. "Da ist noch viel Spielraum für Einsparungen", äußerte er sich diesbezüglich. Ein Vorschlag bestand darin, eine Art Anzeige zu schaffen, die den Verbrauch der einzelnen Geräte im Haushalt angibt. Dadurch könnte man auf einen Blick die Unterschiede erkennen, die sich beim Gesamtenergieverbrauch ergeben, je nachdem ob Geräte im Einsatz sind, auf Standby geschaltet sind oder ganz ausgeschaltet sind. Über das Internet könnten Privatleute aus der Ferne auf ihre Systeme zu Hause zugreifen und sie steuern. Wenn man beispielsweise davon ausgeht, dass man später nach Hause kommt als gewöhnlich, könnte man online gehen und die Einstellung der Zeitschaltuhr der Zentralheizung vom Büro aus ändern. Darüber hinaus schlug Fisher einen vermehrten Einsatz von Lichtsensoren und programmierbaren Thermostaten vor, mit denen sich der heimische Energieverbrauch herunterschrauben ließe. Allerdings müssten all diese Systeme, so hob er hervor, vollständig integrierbar sein und derart gestaltet werden, dass sie sowohl in neue Häuser passen als auch in alte Häuser eingebaut werden können, um diese nachträglich aufzurüsten. Damit dies erreicht werden kann, sind sowohl entsprechende Forschungsmaßnahmen als auch politische Rahmenbedingungen nötig, die einen Anreiz für den Verbraucher schaffen, solche Maßnahmen zu ergreifen", so Fisher weiter. Auf Seite der Politik herrschte weitestgehend Einigkeit darüber, dass öffentliche Einrichtungen ihre Bemühungen verstärken müssen, um Innovationen im Bereich IKT in Verbindung mit Energieeffizienz zu fördern. Die als "Green Procurement" bezeichnete umweltfreundliche Beschaffung von Materialien wäre in dieser Hinsicht ein geeigneter Schritt. Der IKT-Sektor arbeitet auch daran, das Thema Energieeffizienz in den Unternehmen seines eigenen Sektors anzugehen. "Es ist wichtig, vor der eigenen Tür zu kehren", betonte Richard Barrington von Sun Microsystems und betonte, das Bürogebäude seines Unternehmens in San Francisco liege nur einen halben Meter über dem Meeresspiegel. Ein Bereich, dem man sich besonders widmen möchte, sind Rechenzentren und Server. Derzeit wird ein Großteil der Energie, die in diesen Bereich fließt, nicht für Computerprozesse, sondern zur Kühlung der Geräte eingesetzt. Meric merkte an, dass HP "Smart Cooling"-Systeme für Server entwickelt hat, die lediglich die Serverteile kühlen, die Kühlung benötigen, und nicht den gesamten Raum. Darüber hinaus legen sie ihre Rechenzentren immer mehr zusammen, um so von weiteren Energieeinsparungen zu profitieren. Als die Teilnehmer auf die entferntere Zukunft zu sprechen kamen, sprachen viele das Thema Aus- und Weiterbildung an. In vielen Ländern entscheiden sich immer weniger Studenten für naturwissenschaftliche Studiengänge wie Mathematik. Dabei seien gerade Absolventen dieser Studiengänge und mit diesen Fähigkeiten ausschlaggebend, damit der IKT-Sektor Europa dabei unterstützen kann, seine Ziele im Bereich Energieeffizienz zu erreichen. Offensichtlich ist eine ganze Menge an Forschungsarbeit nötig, um dieses Gebiet zu entwickeln. So wies Marta Nagy-Rothengass, Referatsleiter "IKT für nachhaltiges Wachstum" der GD Informationsgesellschaft und Medien der Kommission, darauf hin, dass im Mai ein Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen zum IKT- und Umweltmanagement gestartet wird.

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