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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Hamburg: neue Einrichtung für strukturelle Biologie in Planung

Europa dürfte seine Stellung als wichtiger Akteur im Bereich Biowissenschaften angesichts der geplanten integrierten Forschungseinrichtung für strukturelle Biologie in Hamburg in Kürze erheblich ausbauen. Die Einrichtung wird voraussichtlich ab 2010 betriebsbereit sein. Bei ...

Europa dürfte seine Stellung als wichtiger Akteur im Bereich Biowissenschaften angesichts der geplanten integrierten Forschungseinrichtung für strukturelle Biologie in Hamburg in Kürze erheblich ausbauen. Die Einrichtung wird voraussichtlich ab 2010 betriebsbereit sein. Bei der neuen Einrichtung, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 8,8 Millionen EUR gefördert wird, wird es sich um eine vollautomatische Plattform für strukturelle Untersuchungen von Proteinen und anderen biologischen Molekülen mittels hochenergetischer Röntgenstrahlung handeln. Die Einrichtung, die den Namen EMBL@PETRA-III trägt, wird ihren Sitz in der Hamburger Außenstelle des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (ELMB) haben, wo Strukturbiologen das besonders intensive und scharf gebündelte Röntgenlicht von PETRA-III am Deutschen Elektronen-Synchrontron (DESY) nutzen können. Moleküle wie Proteine und DNA, die den Bauplan des Lebens bestimmen, sind so klein, dass sie selbst mit dem hochentwickeltsten Lichtmikroskop nicht sichtbar gemacht werden können. Durch den Einsatz von Röntgenstrahlung erhalten Biowissenschaftler hochauflösende Bilder von Proteinen, die zur Entstehung von Krankheiten beitragen. Diese Bilder dienen als Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Arzneimittel. Beispielsweise wurde am EMBL Hamburg in den vergangenen vier Jahren die Struktur von über 30 Proteinen, die an der Entstehung von Tuberkulose beteiligt sind, mittels Röntgenstrahlung erforscht, und mögliche Arzneimitteltargets entwickelt. Durch EMBL@PETRA-III werden Forscher die Möglichkeit erhalten, Proteinmaschinen nie dagewesener Komplexität und Größe zu untersuchen. Außerdem wird sich ihnen die einmalige Gelegenheit bieten, Pilotexperimente im Bereich Biowissenschaften durchzuführen. Strukturbiologen in aller Welt werden Zugang zu der neuen Einrichtung und den von ihr angebotenen Diensten haben. Die zugeteilte Nutzungszeit bemisst sich am wissenschaftlichen Verdienst, das ein Forscher erworben hat. "Mit dieser einzigartigen Einrichtung werden wir die derzeitigen Grenzen der Physik überschreiten und uns Problemen der Forschung zuwenden, die bislang unlösbar erschienen", so Thomas Schneider, Projektkoordinator von EMBL@PETRA-III. "Dies wird nicht nur die Stellung Europas als wichtiger Akteur im Bereich der Biowissenschaften ausbauen, sondern auch der Stadt Hamburg innerhalb der europäischen Forschungslandschaft mehr Format verleihen."

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