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Wissenschaftler suchen nach Quelle für Ausbruch der Vogelgrippe im UK

Wissenschaftler suchen nach der Quelle für den Ausbruch der Vogelgrippe auf einer Truthahnfarm im UK. Die Nachricht vom bisher ersten Ausbruch des H5N1-Stamms der Vogelgrippe in England folgt auf die kürzliche Bestätigung des tödlichen Virus in Ungarn und ein offensichtliche...

Wissenschaftler suchen nach der Quelle für den Ausbruch der Vogelgrippe auf einer Truthahnfarm im UK. Die Nachricht vom bisher ersten Ausbruch des H5N1-Stamms der Vogelgrippe in England folgt auf die kürzliche Bestätigung des tödlichen Virus in Ungarn und ein offensichtliches Wiederaufleben der Krankheit in anderen Teilen der Welt. Da der Stamm dem in Ungarn gefundenen Stamm ähnelt, lautet eine Theorie, dass er durch nach Westen ziehende Wildvögel verbreitet wurde. Bis der Nachweis für die Quelle gefunden ist, können Wissenschaftler, landwirtschaftliche Arbeiter und die britischen Behörden jedoch nur spekulieren. Der Ständige Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit der EU, dem Veterinäre angehören, wird am 6. Februar zusammentreten, um über die Krankheitssituation und die zu ergreifenden Maßnahmen zu diskutieren. In der Zwischenzeit haben das UK und Ungarn zügig die EU-Gesetzgebung umgesetzt, die strenge Kontrollen beim Transport von Geflügel im Falle eines Ausbruchs und die Einrichtung einer Schutzzone um den infizierten Betrieb herum fordert. Die nationalen Regierungen anderer EU-Mitgliedstaaten haben ebenfalls Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Irland hat seine Labors in Alarmbereitschaft versetzt, die Niederlande haben erhöhte Schutzmaßnahmen angekündigt, während Frankreich das Risiko für sein Geflügel beurteilt. Die Weltgesundheitsorganisation hat bestätigt, dass das H5N1-Virus, von dem zwar in erster Linie Vögel betroffen sind, auch Menschen infizieren kann. Von 271 bestätigten Fällen bei Menschen weltweit, hatten seit 2003 165 einen tödlichen Ausgang. Das erste menschliche Todesopfer der Vogelgrippe in Westafrika wurde in den letzten Tagen ebenfalls bestätigt: eine 22-jährige Frau aus Lagos, Nigeria, die am 16. Januar verstarb. Die Wissenschaftler sind geteilter Meinung darüber, ob das Virus mutieren und einen Pandemiestamm entwickeln könnte, dem Menschen auf der ganzen Welt zum Opfer fallen könnten. Professor Koos Van der Velden, Vorsitzender des European Influenza Surveillance Scheme, sagte gegenüber der Zeitung "The Independent": "Ich habe das Gefühl, die Öffentlichkeit hat genug von all den Warnungen vor H5N1, da keine Pandemie aufgetreten ist. Aber die Bedrohung ist noch da und die Chancen sind höher, dass sie in einem Teil der Welt beginnen wird, der sehr stark bevölkert ist und wo die Regierungssysteme schwach sind." In einem Schreiben an die Zeitung "The Guardian" forderten Nobelpreisträger und Aktivisten, darunter Noam Chomsky und Naomi Klein, die Beseitigung von Großbetrieben mit intensiver Tierhaltung, die ihren Argumenten zufolge "die Entwicklung neuer Pandemien beschleunigt".

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