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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Forscher werfen Licht auf den Schalter für Leben und Tod in Nervenzellen

Europäische Forscher haben jetzt aufgedeckt, warum ein Rezeptor auf unseren Nervenzellen das Überleben einer Zelle stärken und manchmal den Nervenzellentod verursachen kann. Diese Studie, die von der EU unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) teilweise gefördert wurde, ist j...

Europäische Forscher haben jetzt aufgedeckt, warum ein Rezeptor auf unseren Nervenzellen das Überleben einer Zelle stärken und manchmal den Nervenzellentod verursachen kann. Diese Studie, die von der EU unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) teilweise gefördert wurde, ist jetzt in der neusten Ausgabe der Fachzeitschrift Neuron veröffentlicht worden. Der Rezeptor, der die Überlebensfähigkeit von Nervenzellen stärken kann, trägt den Namen N-Methyl-D-Aspartat (NMDA) und spielt eine zentrale Rolle in Lern- und Gedächtnisprozessen. Er kann aber auch den Zelltod verursachen. Die Aktivierung des NMDA-Rezeptors ist Hauptursache für das Absterben von Neuronen bei Kopfverletzungen und Schlaganfällen. NMDA Rezeptoren sind auch bei neurodegenerativen Krankheiten wie der Huntington- und der Alzheimerkrankheit mit im Spiel. Schon lange suchten die Forscher eifrig nach den Gründen für das scheinbar widersprüchliche Verhalten des NMDA-Rezeptors. Die Forscher setzten Gene-Chip-Technologie ein, um tausende Gene zu analysieren, und identifizierten zwei unterschiedliche, sich nicht überschneidende genetische Programme, die durch den NMDA-Rezeptor aktiviert werden. Das eine Programm steuert den Zelltod und das andere das Überleben der Zelle. Welches genetische Programm nun ausgelöst wird, hängt davon ab, wo der NMDA-Rezeptor auf der Zelloberfläche lokalisiert ist. NMDA-Rezeptoren auf Synapsen (den "Kontaktstellen" der Nervenzellen, über die die Nervensignale von einer Zelle zur anderen übertragen werden) fördern die Aussendung des Überlebenssignals. Dagegen lösen die NMDA-Rezeptoren an anderen Stellen auf der Zelloberfläche Gene aus, die zum Tod des Neurons führen. Die Forscher glauben, dass ihre Entdeckung Perspektiven für neue therapeutische Ansätze zur Behandlung degenerativer Erkrankungen des Nervensystems wie der Alzheimer- oder Parkinsonkrankheit eröffnen wird.