Neue Forschung schürt Hoffnungen auf Behandlung aggressiver Krebsformen
Europäische Forscher haben einen neuen Weg zur Behandlung des primären Effusionslymphoms (PEL), einer aggressiven Krebsart, die durch den Kaposi-Sarkom-Herpes-Virus (KSHV) verursacht wird, entdeckt. Diese Studie wurde von Forschern der Universität Helsinki in Finnland angeführt und teilweise von der EU über das INCA-Projekt gefördert, das sich mit durch Viren oder anderen Infektionsauslösern verursachtem Krebs befasst. Die Forschungsergebnisse wurden jetzt online im 'Journal of Clinical Investigation' veröffentlicht und werden im April in der Druckfassung des Magazins vorliegen. PEL gehört zu drei Formen von Krebs, die durch den humanen Tumorvirus KSHV verursacht werden und vor allem bei HIV-infizierten Personen (Human Immunodeficiency Virus) vorkommt. Es handelt sich um eine aggressive Krebsform, mit einer durchschnittlichen Überlebensrate von sechs Monaten vom Zeitpunkt der Diagnose. Derzeit gibt es keine wirksame Behandlungsmethode für KSHV-induzierte Tumoren. Bei der neuen Behandlungsmethode wird das Molekül p53 ausgenutzt. Normalerweise schützt uns p53 vor Krebs, indem es den Tod von Krebszellen über eine komplexe Kette molekularer Signale, p53-Pfad genannt, einleitet. In mindestens 50% der Fälle maligner Tumoren ist das p53 codierende Gen entweder mutiert oder ganz gelöscht. Obwohl bei den meisten PEL-Tumoren das p53-Gen intakt ist, wird seine Aktivität durch das LANA genannte Protein blockiert, das der Virus herstellt, fanden die Forscher heraus. Die Forscher behandelten die Tumoren mit dem Molekül Nutlin-3a, das sich bereits früher als mögliche Behandlungsalternative für Krebsarten, bei denen das p53-Gen vorliegt, erwiesen hat. Das Team fand heraus, dass Nutlin-3a die blockierende Wirkung des LANA-Moleküls unterbricht, und damit p53 aktiviert, was zum Tode der PEL-Tumorzellen führt. Bei Tests an Mäusen mit PEL wurde festgestellt, dass sich die Tumoren nach einer zweiwöchigen Behandlung mit Nutlin-3a bereits erheblich zurückgebildet hatten. Damit entsteht die Hoffnung, dass sich eine Behandlung mit Nutlin-3a auch in der Behandlung von Menschen mit dieser Krankheit als wirksam herausstellen könnte.
Länder
Finnland