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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Forschung gibt der Suche nach Malariaimpfstoff Auftrieb

Ein internationales Forscherteam hat eine Maus geschaffen, die die menschliche Immunreaktion auf eine Malariainfektion genau simuliert. Das neue Modell wird das Testen potenzieller Impfstoffe gegen die tödliche Krankheit erleichtern. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts, da...

Ein internationales Forscherteam hat eine Maus geschaffen, die die menschliche Immunreaktion auf eine Malariainfektion genau simuliert. Das neue Modell wird das Testen potenzieller Impfstoffe gegen die tödliche Krankheit erleichtern. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts, das von der EU im Rahmen des Marie-Curie-Programms für Forschermobilität und vom britischen Medical Research Council finanziert wurde, werden in der Fachzeitschrift "Public Library of Science Pathogens" veröffentlicht. Bisher stand den Forschern kein zuverlässiges Tiermodell für menschliche Malaria zur Verfügung. Mäuse werden nicht krank, wenn sie mit dem Parasiten, der bei Menschen Malaria verursacht, infiziert werden. Außerdem reagiert ihr Immunsystem anders auf den Parasiten. Das bedeutet, dass Wissenschaftler, die Antikörperimpfstoffe entwickelten, die in einem Reagenzglas effektiv waren, keine zuverlässige Möglichkeit hatten, diese an einem lebenden Tier zu testen. In dieser jüngsten Studie nahmen britische, niederländische und australische Wissenschaftler einen Mäuseparasiten, der eng mit der menschlichen Malaria verwandt ist, und veränderten ihn gentechnisch, um ein Antigen zu erzeugen, das das menschliche Immunsystem erkennt. Anschließend veränderten sie Mäuse gentechnisch, sodass ihre weißen Blutkörperchen ein menschliches Molekül auf ihrer Oberfläche hatten, das den Parasiten erkennen und zerstören würde. Das Team testete dieses Modell unter Verwendung eines Antikörperimpfstoffes, den es aus dem Blut einiger Gambier, die eine natürliche Immunität gegen Malaria haben, gewonnen hatte. Tests zeigten, dass Mäuse, denen diese Antikörper verabreicht wurden, vor dem Parasiten geschützt waren. "Unsere Ergebnisse sind äußerst bedeutsam", sagte Dr. Richard Pleass vom Institute of Genetics der Universität Nottingham. "Wir haben das bestmögliche Tiermodell entwickelt, das man ohne Arbeit an Menschen oder höheren Primaten sowie ohne Entwicklung einer neuartigen Therapieeinheit erhalten kann." Das Team hofft jetzt, das Mausmodell weiter ausarbeiten und anschließend klinische Versuche an Menschen durchführen zu können. Malaria wird von Parasiten verursacht, die durch Moskitos übertragen werden. Jährlich werden rund 400 Millionen Menschen mit Malaria infiziert, und über eine Million sterben an der Krankheit, hauptsächlich Kleinkinder in subsaharischen Ländern Afrikas. Da der Malariaparasit zunehmend resistent gegen Malariamedikamente wird, gewinnt die Suche nach einem sicheren, effektiven Impfstoff immer stärker an Bedeutung.

Länder

Australien, Niederlande, Vereinigtes Königreich

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