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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Forschungsarbeit deckt Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Pestiziden und Parkinson auf

Forschern eines von der EU finanzierten Projekts zufolge stehen die Belastung durch Pestizide und traumatische Kopfverletzungen mit der Parkinsonschen Krankheit in Verbindung. Die Forschungsarbeit, veröffentlicht im Magazin Occupational and Environmental Medicine, wurde im R...

Forschern eines von der EU finanzierten Projekts zufolge stehen die Belastung durch Pestizide und traumatische Kopfverletzungen mit der Parkinsonschen Krankheit in Verbindung. Die Forschungsarbeit, veröffentlicht im Magazin Occupational and Environmental Medicine, wurde im Rahmen des Geoparkinson-Projekts des Fünften Rahmenprogramms (RP5) durchgeführt, das darauf ausgerichtet war, die Rolle genetischer und umweltbezogener Faktoren bei der Erkrankung an Parkinson und verwandter Leiden zu untersuchen. Die Forscher befragten fast 1.000 Patienten mit Parkinson oder verwandten Krankheiten aus Italien, Malta, Schweden und Rumänien. Die Teilnehmer wurden sowohl über ihre Belastung durch Pestizide, Lösungsmittel, Eisen, Kupfer und Mangan im Laufe ihres Lebens als auch über Erfahrungen einer durch einen Schlag verursachten Bewusstlosigkeit und über den familiären Hintergrund bezüglich Parkinson befragt. Außerdem befragten die Forscher 2.000 Menschen ohne Parkinson und verglichen ihre Antworten mit denen der Parkinsongruppe. Sie fanden heraus, dass Menschen, die einer geringen Pestizidbelastung ausgesetzt waren, mit einem Faktor von 1,09 eher an Parkinson erkrankten als die, die nie von Pestiziden belastet wurden. Bei einem hohen Grad der Pestizidbelastung betrug dieser Faktor 1,39. "Dies hat Implikationen für Menschen, die diesen Wirkstoffen im Beruf und, eventuell, auch in der Freizeit ausgesetzt sind und diese verwenden", erklären die Forscher. "Um festzustellen, welche Pestizide mit diesem Effekt in Zusammenhang stehen, sind weitere Forschungen notwendig." Die Studie enthüllte auch einen Zusammenhang zwischen Kopfverletzungen und der Parkinsonschen Krankheit, wobei Menschen, die einmal durch einen Schlag ihr Bewusstsein verloren hatten, 1,28-mal eher an Parkinson erkrankten als Menschen, ohne einen solchen 'Knock-out'. Darüber hinaus lag die Wahrscheinlichkeit für die Krankheit bei Menschen mit häufigen 'Knock-outs' in der Vergangenheit 2,56-mal höher. "Diese Ergebnisse, sollten sie bestätigt werden, haben Implikationen für alle Kontaktsportarten und speziell für Kampfsportarten wie Boxen", schreiben die Wissenschaftler. Gleichzeitig fand man in der Studie keine Anzeichen für einen Zusammenhang zwischen Parkinson und der Belastung durch Lösungsmittel oder Metall. Allerdings bestätigte die Arbeit, dass der größte Risikofaktor ein enger Verwandter mit der Krankheit ist. Allerdings betonen die Forscher, dass es nicht klar ist, ob dies auf einer gemeinsamen Lebensumgebung oder auf genetische Veranlagung zurückzuführen ist. "Diese Studie hat wichtige Hinweise über ein erhöhtes Parkinson-Risiko in Verbindung mit einer Pestizidbelastung geliefert", schlussfolgern die Wissenschaftler. "Die Beziehung zwischen Belastung und Erkrankung lässt darauf schließen, dass die Pestizidbelastung ein ursächlicher und vielleicht veränderbarer Risikofaktor sein könnte."

Länder

Italien, Malta, Rumänien, Schweden, Vereinigtes Königreich