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EFR-Statistiken weisen auf eine hohe Anzahl von Bewerbern aus Übersee hin

Der Europäischer Forschungsrat (EFR) hat weitere Informationen zu den 9.167 Bewerbungen veröffentlicht, die in der ersten Vergaberunde von Fördermitteln für Nachwuchswissenschaftler (ERC Starting Grants) eingegangen sind. Im April hatte der wissenschaftliche Rat des EFR bere...

Der Europäischer Forschungsrat (EFR) hat weitere Informationen zu den 9.167 Bewerbungen veröffentlicht, die in der ersten Vergaberunde von Fördermitteln für Nachwuchswissenschaftler (ERC Starting Grants) eingegangen sind. Im April hatte der wissenschaftliche Rat des EFR bereits die Anzahl der eingegangen Bewerbungen veröffentlicht, wobei die Zahl von 9.167 die Erwartungen Vieler überstieg. Jetzt veröffentlichte der wissenschaftliche Rat auch Details dazu, wie viele Bewerbungen jeweils zu den drei Bereichen des Aufrufs zur Einreichung von Vorschlägen eingegangen waren, aus welchen Ländern die Bewerber kamen und wie viele Personen sich für eine Teilnahme an Bewertungsgremien beworben haben. "Wie die Bewerber und die Gremien ist sich auch der wissenschaftliche Rat durchaus bewusst, dass die zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausreichen, um alle förderfähigen Bewerbungen zu finanzieren", sagt der wissenschaftlicher Rat des EFR. "Wir können nur wiederholen, dass das einzige Kriterium, dem wir uns verschrieben haben, die Exzellenz ist: Es wird angewendet, um aus den Bewerbungen der ersten Phase die auszuwählen, deren Forschungsleiter [Principal Investigators, PI] in der zweiten Phase zur Einreichung des kompletten Vorschlags aufgefordert werden, und auch, um den kompletten Vorschlag auszuwählen, der im Verlauf des Jahres gefördert wird." Eine erhebliche Anzahl der sich bewerbenden Forschungsleiter lebt derzeit außerhalb der EU. "Das bedeutet, dass die Fördermittel des EFR mit der Zeit zur Stärkung von Europas Wettbewerbsfähigkeit beitragen können, da Forschungstalente aus Übersee rekrutiert werden", sagt der wissenschaftliche Rat. Für Analysezwecke hat der wissenschaftliche Rat die Länder, aus denen die Bewerbungen kamen, in sechs verschiedene Gruppen unterteilt. Die erste Gruppe mit den sechs Gründungsmitgliedern der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg und die Niederlande) war bezüglich der Anzahl der Bewerbungen am aktivsten. Ungefähr 44,8% der Forschungsleiter, die Vorschläge abgegeben hatten, leben derzeit in diesen Ländern, während 46,2% der Einrichtungen, an denen diese Forschungen ausgeführt würden, auch in diesem Teil Europas liegen. Die nächste geografische Gruppe in dieser Tabelle besteht aus den anderen neun EU-Mitgliedstaaten, deren Beitritt vor dem Jahr 2004 liegt. 35,5% der Forschungsleiter haben ihren Wohnsitz derzeit in diesen Ländern. Die zwölf Länder, die der EU nach 2004 beigetreten sind, machen einen Anteil von 8,6% aus. Dieser liegt nur knapp über dem Anteil der sieben mit der EU assoziierten Länder bzw. Beitrittskandidaten (7,9%). Unter den letzten zwei Gruppen befinden sich die 'hoch industrialisierten Überseestaaten' (2,8%) und 'Entwicklungsländer oder Schwellenländer aus Übersee' (0,4%). Die Forschungsleiter, deren Staatsangehörigkeit bzw. ihr aktueller Standort keine Rolle spielt, müssen sich in Verbindung mit einer Einrichtung in einem EU-Mitgliedstaat oder assoziiertem Staat bewerben, wo sie oder er sich zumindest während des Förderzeitraums niederlassen wird. Wie in der ursprünglichen Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen bereits angekündigt wurde, hat der EFR den größten Teil der Fördermittel für Nachwuchswissenschaftler bereits auf drei große Bereiche aufgeteilt: 15% für Sozial- und Geisteswissenschaften, 40% für Biowissenschaften einschließlich Medizin und 45% für physikalische, mathematische und technische Wissenschaften. Die in den Bewerbungen angesprochenen Forschungsfelder reflektierten diese Aufteilung auch im Großen und Ganzen (14,9%, 37% beziehungsweise 48,1%). Schließlich beschränkte sich der große Bewerberzulauf nicht nur auf die Fördermittel. Multidisziplinäre Bewertungsgremien wurden jetzt zusammengestellt. Auch für diese waren zahlreiche Bewerbungen eingegangen. Die fünf beliebtesten Gremien erhielten jeweils zwischen 672 und 768 Bewerbungen. Der wissenschaftliche Rat hofft, dass diese Datenanalyse zu den Bewerbern den einzelnen Gruppen eine Hilfe bei der Bewertung ihrer eigenen Position sein wird.

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