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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Galileo erhält öffentlichen Rückhalt

Laut den Umfrageergebnissen des jüngsten Eurobarometers sprechen sich die Europäer mit großer Mehrheit für das Galileo-Projekt und den Aufbau eines unabhängigen Satellitennavigationssystems für Europa aus. Insgesamt wurden 26.000 Bürger aus den 27 EU-Mitgliedstaaten für das ...

Laut den Umfrageergebnissen des jüngsten Eurobarometers sprechen sich die Europäer mit großer Mehrheit für das Galileo-Projekt und den Aufbau eines unabhängigen Satellitennavigationssystems für Europa aus. Insgesamt wurden 26.000 Bürger aus den 27 EU-Mitgliedstaaten für das Barometer befragt. Die Fragen drehten sich um eine Bandbreite von Themen zu Satellitennavigationssystemen im Allgemeinen und insbesondere zum Galileo-Projekt, das darauf ausgerichtet ist, Europa mit einem Satellitennavigationssystem auszustatten, dass denen aus den USA, China und Russland Konkurrenz machen soll. Ans Licht kam der Gesamteindruck, dass die Europäer mit satellitengestützten Navigationssystemen und ihrer Anwendung recht vertraut sind, auch wenn viele die Technologie nicht selber nutzen. Der Umfrage zufolge kannten 68% der Befragten diese Systeme, aber nur 20% gaben an, Navigationssysteme im Auto, beim Radfahren oder beim Segeln überhaupt zu benutzen. Auf die Frage nach dem nützlichsten verfügbaren Navigationsdienst antworteten 22% der Befragten, sie bevorzugten Anwendungen, die behinderten Menschen helfen, während 15% die Technologie bei Such- und Rettungseinsätzen für am nützlichsten hielten. Der Einsatz für Dienstleistungen zum öffentlichen Verkehr und zum Wetter waren ebenfalls beliebt. Allerdings war trotz dieses Bewusstseins für Satellitennavigationstechnologie und ihre Anwendung im Alltagsleben die Mehrheit (59%) der Befragten nicht über das seit 1999 bestehende Galileo-Projekt informiert. Konfrontiert mit der Möglichkeit, von Navigationssystemen aus den USA, Russland oder China abhängig zu sein, gab eine überwältigende Mehrheit der Bürger - ungefähr 80% - an, dass die EU ein eigenes unabhängiges System haben sollte. Diese Unterstützung hatte bei den Befragten auch angesichts der Information, dass die Fertigstellung des Projekts die Bereitstellung von zusätzlich ungefähr 2,4 Milliarden Euro öffentlicher Mittel notwendig machen würde, Bestand. Insgesamt waren 63% der Befragten der Meinung, dass die EU die nötigen Finanzmittel möglichst bald gewährleisten sollte, während nur 23 % sich gegen eine Aufstockung der Investitionen aussprachen. Allerdings ergab sich keine klare Aussage darüber, ob eine Einstellung von Galileo dem Image der EU schaden würde - besorgt äußerten sich 44%, während der Anteil derer, die kein Problem darin sähen, wenn das Projekt nicht abgeschlossen oder wesentlich verzögert würde, 41% betrug. "Die Europäer erkennen an, dass sich Galileo künftig stark auf ihr Alltagsleben auswirken könnte, und erwarten größere Anstrengungen zur Entwicklung dieser Technik auf europäischer Ebene", erklärte Jacques Barrot, Vizepräsident und für Verkehr zuständiges Mitglied der Europäischen Kommission. "Deshalb werden wir mit den Mitgliedstaaten und der Industrie weiter daran arbeiten, dieses bedeutende europäische Innovationsprojekt zu vollenden und das meiste aus unseren Investitionen zu machen." Die EU-Verkehrsminister werden über die Zukunft des Galileo-Projekts bei ihrem Treffen am 7. Juni diskutieren.

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