Skip to main content
European Commission logo print header

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

Zeig mir das Geld!

Wenn Forscher nach Spitzengehältern suchen, sollten sie sich nach Österreich, Luxemburg und den Niederlanden orientieren. Den Ergebnissen einer von der Europäischen Kommission veröffentlichten Studie zufolge sind dies die Länder in Europa, in denen den Forschern die höchsten G...

Wenn Forscher nach Spitzengehältern suchen, sollten sie sich nach Österreich, Luxemburg und den Niederlanden orientieren. Den Ergebnissen einer von der Europäischen Kommission veröffentlichten Studie zufolge sind dies die Länder in Europa, in denen den Forschern die höchsten Gehälter gezahlt werden. Die Gehälter in vielen osteuropäischen Ländern sind weniger verlockend. Dort liegen sie weiterhin unter dem EU-Durchschnitt. Die Studie über die Forschergehälter in den öffentlichen und privaten kommerziellen Sektoren der EU, "Study of the remuneration of EU researchers in the public and private commercial sectors", verglich die Netto- und Bruttogehälter von Forschern auf verschiedenen Laufbahnstufen. Sie identifizierte vier Gehaltskategorien: niedrig (bis zu 20.000 Euro jährlich), mittel (zwischen 20.000 Euro und 30.000 Euro), hoch (zwischen 30.000 Euro und 40.000 Euro) sowie sehr hoch (über 40.000 Euro). Bei Berücksichtigung der Lebenshaltungskosten in jedem Land fand die Studie heraus, dass die Forscher aus Österreich (60.530 Euro Jahresgehalt), den Niederlanden (56.721 Euro) und Luxemburg (56.268 Euro) am besten verdienen. Diese Gehälter liegen weit über dem EU-Durchschnitt von 40.126 Euro und sind vergleichbar mit den Löhnen, die Forscher vielleicht in den USA (62,739 Euro) oder in Japan (61.991 Euro) erwarten können. Auch in anderen Mitgliedstaaten, wie beispielsweise in Belgien (55.998 Euro), Deutschland (53.358 Euro), dem Vereinigten Königreich (52.776 Euro) und Zypern (50.549 Euro) werden attraktive Gehälter bezahlt. Allerdings sieht die Situation vor allem in den osteuropäischen Ländern, wo die Gehälter weit hinter dem EU-Durchschnitt zurückbleiben, längst nicht so gut aus. In Bulgarien beispielsweise kann ein Forscher auf ein Jahresgehalt von 9.770 Euro hoffen, während in Rumänien der Durchschnittsverdienst bei 13.489 Euro liegt. In vielen Ländern besteht außerdem ein alarmierender Unterschied zwischen den weiblichen Forschern und ihren männlichen Kollegen. Die größte Kluft besteht in Estland, wo ein männlicher Forscher ein Gehalt von 23.000 Euro erwarten kann, im Gegensatz zu einer Forscherin, die mit 12.179 Euro nur rund die Hälfte davon verdient. Auch in der Tschechischen Republik und in Portugal werden Forscherinnen schlechter bezahlt. Sie verdienen ungefähr 36% weniger als ihre männlichen Kollegen. Die Studie untersuchte auch, in welchen Ländern die besten Gehaltssteigerungen während einer Forscherlaufbahn geboten werden. Im Vereinigten Königreich zum Beispiel kann ein Forscher erwarten, dass sein Einkommen während seiner Laufbahn schrittweise um 235% steigt. Im Gegensatz dazu liegt die stufenweise Steigerung der Forschergehälter in Dänemark nur bei 90%. Ansehen und Bekanntheit sind wichtige Aspekte in einer Forscherkarriere. Aber wie in jedem Beruf werden Forscher von guten Gehältern angezogen. Die Studie hofft deshalb, den Forschern bei der Bewertung der Attraktivität der Forschungsstandorte zu helfen und gleichzeitig das Bewusstsein für Ungleichheiten zwischen den Mitgliedstaaten zu wecken.