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EU-Projekt zur Behebung der wachsenden Gewichtsprobleme in Europa

"Wenn wir uns mit dem Thema Übergewicht in Europa befassen, dann erkennen wir, dass die Zahl der Betroffenen hierzulande seit etwa zehn Jahren kontinuierlich ansteigt, während dieses Problem in den USA schon in den 1980er Jahren auftrat. Übergewicht ist ein gravierendes medizi...

"Wenn wir uns mit dem Thema Übergewicht in Europa befassen, dann erkennen wir, dass die Zahl der Betroffenen hierzulande seit etwa zehn Jahren kontinuierlich ansteigt, während dieses Problem in den USA schon in den 1980er Jahren auftrat. Übergewicht ist ein gravierendes medizinisches Problem, für das Europa eine Lösung finden muss", so Wim H. M. Saris, der eines der umfassendsten und ambitioniertesten Projekte zum Thema Fettleibigkeit leitet. Das EU-finanzierte Projekt DiOGenes (Diet, Obesity and Genes ? Ernährung, Übergewicht und Gene) untersucht, welchen Einfluss die Ernährungsweise und die genetische Veranlagung sowie physiologische und psychologische Faktoren auf die Entstehung von Übergewicht haben, um so eine Strategie gegen Fettleibigkeit zu entwickeln, von der derzeit 10 % der europäischen Bevölkerung betroffen sind und auf die 5 % der Gesundheitskosten in Europa entfallen. Auch wenn die Wissenschaftler sich einig sind, dass Fettleibigkeit in erster Linie genetisch bedingt ist, ist die Tatsache, dass in den letzten Jahren immer weitere Teile der Bevölkerung davon betroffen sind, auch auf Veränderungen des Lebensstils zurückzuführen, etwa eine unausgewogenen Ernährung und mangelnde Bewegung. Nach Ansicht der Projektpartner ist eine wirksame Regulierung der Nahrungsmittelaufnahme aufgrund unserer genetischen Veranlagung unter den derzeitigen Bedingungen im Allgemeinen nicht möglich. Das Projekt konzentriert sich daher vornehmlich darauf, zu erforschen, welche Rolle der Aufnahme von kohlenhydrathaltigen und stark eiweißhaltigen Nahrungsmitteln bei der Einstellung des Sättigungsgefühls zukommt. Die Forscher stützen sich bei den ersten Studien auf eine DNA-Bank, die über 13 000 Individuen umfasst. In weiterführende Analysen wird dann im Rahmen einer Studie in acht europäischen Ländern Einfluss auf die Ernährungsweise ganzer Familien genommen, deren Mitglieder teilweise normal- und teilweise übergewichtig sind. Dieser Projektteil sieht vor, dass die Familien ihre Lebensmittel in zwei eigens für das Projekt ausgewählten Supermärkten (einer in Kopenhagen, Dänemark, einer in Maastricht, Niederlande) einkaufen und die Nährwertangaben dieser Lebensmittelprodukte dann in einer Datenbank gespeichert werden, um die Nährstoffzusammensetzung zu erfassen. So wollen die an dem Projekt beteiligten Forscher eine Methode entwickeln, um vorherzusagen, wie sich das Gewicht einer Person je nach den aufgenommenen Nährstoffen ändern wird. Außerdem können die Forscher auf Grundlage der Ernährungsweise der Familien individuelle Behandlungsmethoden entwickeln. Ziel des fünf Jahre dauernden Projekts ist die Entwicklung innovativer Lebensmittelprodukte, die den Verbrauchern schmecken und die mit den richtigen Inhaltsstoffen ein Sättigungsgefühl auslösen und somit die Nahrungsmittelaufnahme begrenzen. Das Projekt wird unter dem vorrangigen Themenbereich Lebensmittelqualität und -sicherheit des Sechsten Rahmenprogramms der EU (RP6) gefördert.

Länder

Dänemark, Niederlande