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EUREKA-Preise für Mikroelektronik und saubere Ölfördertechnologie

Eine 3D-Chip-Stacking-Technik und ein System zur Verbesserung der Effizienz der Offshore-Öl- und Gasförderung wurden dieses Jahr mit dem Lynx-Preis und dem Lillehammer-Preis von EUREKA ausgezeichnet. Die Preise, die mit je 10 000 EUR dotiert sind, wurden vor kurzem bei einer V...

Eine 3D-Chip-Stacking-Technik und ein System zur Verbesserung der Effizienz der Offshore-Öl- und Gasförderung wurden dieses Jahr mit dem Lynx-Preis und dem Lillehammer-Preis von EUREKA ausgezeichnet. Die Preise, die mit je 10 000 EUR dotiert sind, wurden vor kurzem bei einer Verleihungszeremonie in Rom, Italien, überreicht. Der Lynx-Preis wurde 2001 während des spanischen Vorsitzes von EUREKA eingeführt, um schnell wachsende kleine und mittlere High-Tech-Unternehmen (KMU), die privaten Investoren gute Aussichten bieten, in den Mittelpunkt zu rücken. Der diesjährige Gewinner ist das französische KMU 3D Plus, das eine 3D-Chip-Stacking-Technik mit hoher Dichte entwickelt hat, um die Kosteneffizienz so genannter System-in-Package-Bausteine (SIP) zu verbessern. Da Mobiltelefone und darin enthaltene Teile immer kleiner werden, sucht die Elektronikbranche nach einem geeigneten Weg, all diese Mikrotechnologie in die Geräte zu integrieren. Eine Lösung war die Entwicklung von SIP-Bausteinen - diese setzen sich aus einer Reihe individuell optimierter integrierter Schaltkreise, wie z. B. Speicherchips und Mikroprozessoren, in einem Modul zusammen. Diese Elemente werden dann vertikal in Wafern gestapelt - die hunderte von Chips enthalten - und in ein einziges Polymermodul gepackt. Diese Methode hat sich jedoch aus verschiedenen Gründen als problematisch erwiesen. Die Wafer müssen von dem gleichen Chip-Hersteller stammen und die einzelnen Chips müssen exakt die gleichen Abmessungen haben. Bei dem Verfahren werden auch Löcher direkt in die Silikonsubstrate geätzt, was teuer ist. Außerdem sind die Produktionserträge oft gering, da es unmöglich ist, die hundertprozentige Qualität der Wafer zu garantieren. Als Lösung für diese Probleme hat 3D Plus eine alternative Methode entwickelt, bei der Wafer aus verschiedenen Arten von Chips neu gebaut werden und dann gestapelt und mit einem Polymer zusammengeklebt werden. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass Standardwafer von einem beliebigen Hersteller unverändert genutzt werden können, wodurch erhebliche Einsparungen möglich sind. Darüber hinaus sind hohe Erträge garantiert, da alle Chips vor dem Stapeln elektrisch getestet und qualifiziert werden. So wird sichergestellt, dass der neu gebaute Wafer von zuverlässiger Qualität ist. Nach dem EUREKA-Projekt unterzeichnete 3D Plus einen Vertrag mit einem Halbleiter-Unternehmen, um das Verfahren weiterzuentwickeln. Das Unternehmen hat auch Anfragen erhalten, Geräte mit dieser Technologie zu entwickeln, wie z. B. einen implantierbaren Mikromuskelstimulator und eine High Capacity Smart Card. "Den Lynx-Preis von EUREKA zu gewinnen ist sehr wichtig für uns", meint Christian Val, CEO von 3D Plus. "Er drückt aus, dass unser Erfolg Anerkennung findet und hilft uns bei unserem gesamten Marketing sowie bei der Kommunikation mit den Behörden in Frankreich." Indessen ging der Lillehammer-Preis in diesem Jahr an den ersten Tiefseeabscheider für ein ganzes Öl- oder Gasfeld, der von SUBSEA SEPARATOR, einer niederländisch-norwegischen Partnerschaft, entwickelt wurde. Wenn Öl und Gas aus dem Meer gefördert werden, geht damit auch immer eine bestimmte Menge Wasser und Sand einher. Diese müssen entfernt, gereinigt und zurück ins Meer geleitet werden, bevor das Öl und Gas verarbeitet werden kann. Das in dem EUREKA-Projekt entwickelte System führt einen Teil dieses Prozesses am Meeresboden aus und spritzt das Wasser in so genannte Injektionsreservoirs zurück. Dadurch wird vermieden, dass das Wasser von der Tiefseelagerstätte bis zur Produktionsplattform gepumpt wird, wodurch ein viel größerer Teil des Systems - die Pipelines und die Verarbeitungseinrichtungen - für Öl und Gas genutzt werden kann. Da weniger Wasser in den Leitungen fließen wird, wird auch erwartet, dass dank der neuen Technologie weniger Ölrückstände ins Meer geleitet werden. Jeden Tag werden stattdessen bis zu 100 000 Barrel Wasser mit geringen Ölrückständen zurück in eine separate Tiefseelagerstätte gespritzt, wo es gereinigt werden kann. "Durch Nutzung dieser Technologie kann man in einem Ölfeld sehr viel tiefer bohren - z. B. kann man fünf bis zehn Prozent mehr der ursprünglichen Reserven fördern, was ein enormer Vorteil ist", erklärt Toine Hendriks, leitender Verfahrensingenieur bei CDS Engineering, dem niederländischen Projektpartner. "Es wird auch erwartet, dass diese Technologie die Förderung in neuen tiefer und entfernter gelegenen Ölfeldern ermöglicht, ein Vorteil für die Zukunft, da das meiste leicht zugängliche Öl bereits gefördert wurde. CDS, das nun ein Tochterunternehmen von FMC Technologies ist, war ein kleines Unternehmen und dies war ein teures Projekt, da wir tatsächlich einen Abscheider im Maßstab 1:1 in unserem Testlabor bauen mussten. Ohne EUREKA wäre die Finanzierung des Projekts schwierig gewesen", fügte er hinzu.

Länder

Frankreich, Niederlande, Norwegen

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