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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Palpable-Computing-Projekt der EU besteht seinen ersten Test mit Bravour

Ein von der EU gefördertes Projekt zu Palpable Computing hat seinen bisher härtesten Test mit Bravour bestanden. Mehr als 750 000 Besucher genossen den Anblick der über 100 Großsegler, die am Tall Ships Race teilnahmen - der größten Segelregatta der Welt. Unbemerkt sorgten d...

Ein von der EU gefördertes Projekt zu Palpable Computing hat seinen bisher härtesten Test mit Bravour bestanden. Mehr als 750 000 Besucher genossen den Anblick der über 100 Großsegler, die am Tall Ships Race teilnahmen - der größten Segelregatta der Welt. Unbemerkt sorgten dabei im Hintergrund die experimentellen Prototypen des PalCom-Projekts (Palpable Computing - etwa "greifbare Computertechnologien") für den reibungslosen Einsatz aller Notfalldienste während der viertägigen Veranstaltung. Zwei Jahre lang hatten die Forscher des PalCom-Projekts zusammen mit Polizei, Rettungsdiensten und Feuerwehren die Prototypen der Palpable-Computing-Technologie entwickelt, die bei Notfällen einen Überblick über das Geschehen verschaffen sollen. Das Tall Ships Race war die perfekte Gelegenheit für die Forscher, die komplexen Prototypen der neuen Technologie, die eigentlich als Hilfsmittel bei ernsthaften Zwischenfällen konzipiert wurde, im Rahmen einer Großveranstaltung zu testen. "Die Teilnahme von PalCom am Tall Ships Race war ein umfassendes Experiment und eine hervorragende Gelegenheit für uns, unsere Technologie in der Praxis zu testen", erklärte der Manager der Prototypen und stellvertretende Koordinator des PalCom-Projekts Preben Holst Mogensen gegenüber CORDIS-Nachrichten. Herzstück des Experiments war ein großer interaktiver Touchscreen-Bildschirm, der ein dreidimensionales Modell des Hafens von Århus in Dänemark zeigte, wo die Regatta stattfand. Von dieser Kontrollwarte aus konnte das Notfallpersonal alle Ereignisse auf dem Areal überwachen und zwar anhand verschiedener Geräte, die die Bewegungen von Schlüsselpersonen wie Polizisten, Feuerwehrleuten und Ärzten verfolgten. Eine Reihe stationärer Videokameras behielt potenziell kritische Gebiete im Auge, wo das Notfallteam Probleme erwartet hatte. Dazu gehörten Verkehrsnadelöhre und die Konzertarena, wo mehr als 25 000 Menschen zusammenströmten, um ihre Lieblingsbands live zu hören. Über die hoch auflösenden Kameras, von denen einige mit Panorama- und Zoom-Funktionen ausgerüstet waren, wurden Live-Bilder in die 3D-Umgebung der Kontrollwarte übertragen. Dadurch hatten Polizei und Feuerwehr immer einen Überblick über das Gebiet und konnten bei Notfällen schnell reagieren. Die Polizisten waren ebenfalls mit Kameras ausgerüstet, mit denen sie in problematischen Situationen Fotos machen konnten, die direkt auf den Bildschirm in der Kontrollwarte übertragen wurden und den exakten Standort anzeigten. Die größte Herausforderung für die Forscher bestand darin, alle Palpable-Computing-Technologien miteinander zu verbinden, damit die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen dem Team in der Kontrollwarte und den Polizisten, die den Hafen überwachten, reibungslos funktionierte. Laut Mogensen wurde diese Herausforderung erfolgreich gemeistert. "Es ist uns gelungen, die geplanten Technologien einzusetzen, und sie wurden in einer echten Situation mit echten Problemen getestet." "Die Veranstaltung verlief im Großen und Ganzen ohne größere Zwischenfälle, das heißt unsere Prototypen wurden vor allem zur Überwachung des Verkehrs eingesetzt, für die Zusammenarbeit zwischen den Polizeistreifen im Hafen und dem Team in der Kontrollwarte, bei Änderungen der Organisation bezüglich des Geländes sowie um einen allgemeinen Überblick über das sehr komplexe Gelände zu erhalten", fügte er hinzu. Auch die Mitarbeiter von Polizei, Feuerwehr und Traumazentrum äußerten sich durchweg positiv über das Experiment und hoffen nun, dass diese Prototypen schon bald auf den Markt kommen, damit ihre Notfalleinsätze noch weiter verbessert werden können. "Bei Großveranstaltungen wie dem Tall Ships Race ist es unter Umständen sehr schwer, sich einen Überblick zu verschaffen. Bei einer Million Besucher und einem Riesengelände ist es eine echte Herausforderung, jeden kritischen Ort zu überwachen", erklärte Jakob Andersen, Leiter der Feuerwehr Århus. "Meiner Ansicht nach hat die PalCom-Technologie enormes Potenzial, nicht nur für Großveranstaltungen wie das Tall Ships Race, sondern auch für die Überwachung von Katastrophengebieten", fügte er hinzu. Auch wenn das Experiment gelungen ist, ruhen sich die Forscher nicht auf ihren Lorbeeren aus. Sie arbeiten bereits an der nächsten Version der Technologie. Sie hoffen, im Herbst an einer Übung teilnehmen zu können, in deren Rahmen sie ihre Technologie bei ernsthaften Zwischenfällen und nicht nur bei Großveranstaltungen erproben können. Die Forscher gehen davon aus, dass es noch drei bis vier Jahre dauern wird, bis die Technologie marktreif ist, aber das Experiment hat gezeigt, dass sie auf dem richtigen Weg sind.

Länder

Dänemark